Wann kommt Zynga aus dem Keller? Die Analysten hatten sich von der neuen Mobile-Strategie mehr für den aktuellen Quartalsbericht erhofft. Doch erneut musste der Spielehersteller Verluste verzeichnen.
Umsatz abgesackt, Verlust vergrößert: Der aktuelle Quartalsbericht von Zynga enttäuschte die Experten an der Wall Street, nachdem das Unternehmen den Schritt ins Mobile Gaming gewagt hatte. In den Monaten April bis Juni 2014 verzeichnete Zynga einen Umsatz von 153,2 Millionen US-Dollar und damit 34 Prozent weniger als im Vorjahresquartal, als noch 230,7 Millionen US-Dollar in die Kasse des Gaming-Anbieters geflossen waren.
Auch beim Ertrag sah es für Zynga recht trüb aus. Wo im zweiten Quartal 2013 bereits ein Nettoverlust von 15,9 Millionen US-Dollar zusammengekommen war, beträgt das Minus im nun abgeschlossen Quartal sogar 62,5 Millionen US-Dollar - und damit vier Mal so viel. CEO Don Mattrick musste die Prognosen Zyngas im Jahresausblick dementsprechend nach unten korrigieren und erwartet nun Umsätze in Höhe von 695 bis 725 Millionen US-Dollar statt der bisher anvisierten 770 bis 810 Millionen US-Dollar.
Als Erklärung gab der CEO an, dass sich das Unternehmen in einer mehrjährig angelegten Umbauphase befinde. Man treffe derzeit Entscheidungen, die sich langfristig auf das Wachstum positiv auswirken sollen. "Wir werden weiterhin Investitionen in die Teile unseres Unternehmens tätigen, die am meisten Potenzial bieten", erklärte Mattrick im Finanzbericht. So werde die Hälfte aller Ressourcen für Game Research und Spieleentwicklung bis zum vierten Quartal 2014 in neue und erst kürzlich gelaunchte Spiele gehen. Zudem wolle man das Produktportfolio erweitern und damit neue Zielgruppen erschließen.
Zu letzterer Strategie zählt wohl auch der jetzt bekannt gewordene Deal mit Tiger Woods - und ein neuer Fokus auf Sport-Games. Schon im kommenden Jahr soll beispielsweise ein Golf-Spiel mit dem Sportstar herauskommen, berichtet Golem.
Im März 2014 hatte sich Zynga aufgemacht, über die Neuorientierung auf Mobile Gaming das Ruder herumzureißen. Der neue CEO Mattrick hatte nach der Übernahme der Geschäftsführung unter anderem auch Stellenabbau als Sparmaßnahme durchgesetzt. Mittlerweile hat sich Firmengründer und Ex-CEO Mark Pincus aus dem gesamten operativen Geschäft zurückgezogen.