
Gibt es ein Sommerloch im Online-Handel? Und falls ja, mit welchen Tipps und Tricks "überstehen" E-Commerce-Händler die maue Zeit? INTERNET WORLD Business hat einige Shop-Betreiber gefragt. Der erste Teil der großen Branchenumfrage:
Delia Fischer, Gründerin und Geschäftsführerin von Westwing
"Wir passen uns ganz einfach den heißen Temperaturen an. Gehen unsere Kunden nach draußen, gehen wir mit. Und zwar mit Outdoor-Themen wie rund um Gartenbeleuchtung, Grillpartys und Strandutensilien. Unser Ziel ist es, zu inspirieren und zu begeistern. Ein Service, der auch gerne von der Sonnenliege aus in Anspruch genommen wird."

Mark Ralea, Managing Director DACH bei Glossybox
"Wir können uns über ein Mangel an Interesse nicht beschweren. Glossybox arbeitet im wesentlichen mit dem Faktor der Inszenierung, so dass wir die ureigene Schwäche, des Online-Handels, die Distanz, schon dadurch eliminieren. Im Sommer setzen wir aber noch eins drauf: Unsere Glossybox erscheint im Juli in einem Spezial-Design. Dadurch forcieren wir noch mehr Emotionen bei unseren Kunden."

Antje Kundt, Sales Director Europe bei Spreadshirt
"Aus meiner Sicht gibt es kein Sommerloch. Man muss nur kreativ und sich der Tatsache bewusst sein, dass die Menschen im Urlaub sind, viel Zeit haben und gern - vor allem mobil - online sind. Wichtig ist es, dem Kunden in der Situation etwas anzubieten, das Spaß macht. Mit einem unserer Partner, dem Social TV joiz, realisieren wir gerade einen Design-Contest, der noch bis August läuft. Hier treten die VJs mit eigens designten T-Shirts gegeneinander an und wetteifern um Stimmen. Gestreut wird die Aktion über Social Media und im Online-TV. So müssen wir nicht befürchten, in ein Sommerloch zu fallen und der Launch des neuen Shops ist auch gleich geschickt eingebettet."

Moritz Hau, Country Manager Deutschland bei Zalando
"Als europaweite Plattform für Fashion spüren wir das Sommerloch fast gar nicht. Nach dem Ende des Sale geht es im August nahtlos weiter, die Menschen kommen wieder aus den Sommerferien und dann startet auch schon die Herbst-Winter-Saison. Außerdem kommt ein Großteil unseres Traffics über die App und die mobile Website - unsere Kunden bestellen also auch, wenn sie im Urlaub sind. In der Company gibt es kein Sommerloch, weil wir die Zeit nutzen und neue Services entwickeln, um den Kunden das bestmögliche Einkaufserlebnis zu bieten."

Ralf Mager, Gesamtverantwortlicher E-Commerce bei Lodenfrey
"Ein Sommerloch kennen wir bei Lodenfrey.com nicht. Im Juli verspüren wir noch die Nachwehen vom Summersale. Im Juli und August ist dann bei uns Hochzeit, da in dieser Zeit vor dem Oktoberfest die meisten Bestellungen im Segment Tracht eingehen. Dies hält dann bis Ende September an. Und wie Gerhard Polt schon gesagt hat: Nach der Wiesn beginnt Weihnachten."
Der zweite Teil der Branchenumfrage folgt in den nächsten Tagen.