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Unkonventionelle Entscheidungen führen zum Erfolg
Sonstiges 27.03.2012
Sonstiges 27.03.2012

Sucharita Mulpuru auf der INTERNET WORLD 2012 Unkonventionelle Entscheidungen führen zum Erfolg

In ihrer Keynote auf der Internet World 2012 stellt Sucharita Mulpuru, Vice President und Principal Analyst bei Forrester Research, neue E-Commerce-Entwicklungen aus den USA vor und wirft einen kritischen Blick auf Trendthemen wie Mobile und Social Media.

Es sei leicht, Amazon als Walmart des Internets zu bezeichnen. Malpuru meint jedoch, dass diese Einschätzung nicht zutreffe, denn Amazon ist noch viel mehr. Amazon konkurriert mit vielen weiteren Unternehmen wie Buchhändlern oder Supermärkten - und Amazon ist erfolgreicher.

Der Marktplatz sei wesentlich für den Erfolg von Amazon. Denn damit gibt der Onlinehändler den Kunden zum Einen Transparenz über den Markt und zum Anderen gibt das Unternehmen anderen Anbietern die Möglichkeit ihre eigenen Preise und Versandkosten festzulegen.

Ein zweiter essentieller Erfolgsfaktor ist Amazon Prime. Premiumkunden, die beispielsweise gegen eine jährliche Gebühr einen Express-Versand nutzen können oder in den Genuss anderer Vorzüge kommen, bleiben dem Onlinehändler treu, sagt Sucharita Mulpuru. Das Konzept koste zwar viel Geld, lohne sich aber, weil die Mehrheit der Prime-Kunden deutlich mehr bei Amazon einkaufen.

Zwischen 2010 und 2011 seien vor allem Hersteller sehr viel stärker im Onlinehandel aktiv geworden. Sie verkaufen über verschiedene Kanäle direkt an ihre Kunden und greifen damit einen Teil des Umsatzes von Händlern ab.

Mobile verändert den E-Commerce

In der Fast-Food-Industrie in den USA steigen die Umsätze am stärksten über den mobilen Kanal. Die Verbraucher nutzen intuitiv ihr Smartphone oder Tablet, um sich Essen zu bestellen. Mobile wird auch zu Zukunft den Onlinehandel verändern, ist sich Mulpuru sicher.

Home Depot beispielsweise nutze in den USA ein ähnliches Modell wie die Media-Saturn-Gruppe hierzulande. Der Elektronik-Markt hat regional verschiedene Preise. Um das Offline-Modell auch online umsetzen zu können, versucht Home Depot über Geotargeting den Nutzer zu verorten und zeigt ihm die passenden Preise an.

Es sei nicht wichtig, auf dem mobilen Kanal zu den Ersten zu gehören. Es genüge, in den kommenden Jahren auf diese Entwicklung zu reagieren, wenn es nötig wird. Im Moment generiert der mobile Kanal keine übermäßig großen Anteil am Umsatz. Hier lohne es sich, noch ein bisschen abzuwarten.

Mobiles Bezahlen setzt sich noch nicht durch 

Mobile Payment sei ein Hype-Thema, meint Mulpuru. Tatsächlich böten jedoch nur zwei Prozent aller Läden in den USA ein mobiles Bezahlverfahren an. "Eigentlich gibt es nur das Google-Smartphone, das einen NFC-Chip besitzt und für das es mit Google Wallet ein System gibt. Aber dieses Handy hat vielleicht einen Marktanteil von drei Prozent in den USA."

Was ist mit Social Commerce?

Zuletzt haben einige Unternehmen spektakulär angekündigt, ihre Facebook-Shops wieder zu schließen. Das sei zu erwarten gewesen, sagt Sucharita Mulpuru. "Wenn man sich die Zahlen ansieht, machen die Händler mit Abstand am meisten Umsatz über ihre Webseite." Was also die Website nicht zu leisten vermag, funktioniere auch nicht auf einem anderen Kanal.

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