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Datenschützer fordern Google zum Dialog über Datenbrille Glass auf
Sonstiges 19.06.2013
Sonstiges 19.06.2013

Datenschützer fordern Google zum Dialog über Glass auf Noch fehlt der Durchblick

In einem gemeinsamen Brief an Google-Chef Larry Page verlangen Datenschützer aus mehreren Ländern aktuell Auskunft über die High-Tech-Brille Glass. Die internationalen Vertreter wollen den Internetkonzern zu einem Dialog zu den Themen Privatsphäre und Nutzerdaten bewegen. Größte Sorge der Unterzeichner des Briefes ist eine umfassende Überwachung.

Dass Googles großes Projekt Glass früher oder später die Datenschützer auf den Plan rufen würde, ist eigentlich nicht weiter verwunderlich. In einem gemeinsamen Brief fordern Beauftragte aus mehreren Ländern jetzt auch konkrete Antworten von dem Konzern, berichtet Spiegel.de. Zu den Unterzeichnern zählen Staaten wie Kanada, Mexiko, Australien und Neuseeland sowie der Vorsitzende der Artikel-29-Gruppe, in der die europäischen Datenschützer organisiert sind. Der deutsche Datenschutzbeauftrage Peter Schaar unterstützt nach Angaben eines Sprechers das Schreiben.

Gemeinsam fordern die Vertreter Antworten auf dringende Fragen bezüglich der Privatsphäre und des Datenschutzes. "Wir raten Google nachdrücklich, in einen echten Dialog mit Datenschutzbehörden über Glass zu treten", heißt es in dem an Google-Chef Larry Page adressierten Brief. Die Beauftragten wollen wissen, welche Informationen die Brille genau speichert, wer Zugriff auf diese Daten hat und ob einem Missbrauch der Technik vorgebeugt werden kann. Auch soll geklärt werden, welche Daten konkret an Dritte weitergegeben werden. Die Datenschützer bitten Google in dem Brief, schon bei der Entwicklung auf eine datenschutzfreundliche Gestaltung des Systems zu achten. Größte Sorge ist offenbar die "umfassende Überwachung".

Einen Schritt kam Google Datenschützern bereits entgegen: So machte der Konzern Anfang Juni klar, dass es vorerst keine Apps für Glass geben wird, die eine Gesichtserkennung des Gegenübers möglich machen könnten. Aktuell befindet sich die Datenbrille noch in der Testphase. Die Endkundenversion wird voraussichtlich Anfang 2014 erscheinen und soll etwa 1500 US-Dollar kosten.

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