Seit 2007 hat Apple-Chef Steve Jobs jedes Jahr auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz im Juni ein neues iPhone aus der Tasche gezogen. In diesem Jahr könnte sich das ändern. Zum einen gibt es bisher wenig Anzeichen für ein neues Smartphone, zum anderen hat Apple erklärt, dass sich der Konzern in diesem Jahr vor allem auf Software, also auf iOS und MacOS konzentrieren will.
Möglicherweise nimmt Apple in diesem Jahr von seinen kurzen Produktzyklen Abschied und wirft kein neues iPhone auf den Markt. Das legt zumindest der Blogger Jim Dalrymple in seinem Blog "The Loop" nahe. Auf Apples jährlich stattfindender Entwicklerkonferenz Worldwide Developer Conference (WWDC), die vom 6. bis 10. Juni 2011 in San Francisco stattfindet, werde es vor allem um die Betriebssysteme iOS und Mac OS X gehen. Das Interesse daran war dennoch ungebrochen. In nur wenigen Stunden waren die 5.000 Tickets ausverkauft - und das trotz des stolzen Preises von 1.599 US-Dollar.
Im Zentrum wird es um das neue Mac OS X 10.7 gehen, das mit "Lion", der Tradition entsprechend, den Namen einer Großkatze trägt. Es soll deutlich stärker an das mobile Betriebssystem iOS angelehnt sein. Zudem sollen Anwendungen sich ähnlich wie Apps installieren und verwalten lassen.
Die kurzen Produktzyklen sorgen bei Apple schon seit Jahren für Probleme in der Fertigung und letztlich auch in der Verfügbarkeit. So müssen Käufer, die das neue iPad 2 online bestellt haben, noch zwei bis vier Wochen auf das neue Gerät warten. Das Erdbeben in Japan könnte zudem für weitere Verzögerungen sorgen, wenn beispielsweise bestimmte Bauteile nicht mehr in ausreichendem Umfang produziert oder rechtzeitig ausgeliefert werden können. Hinzu kommen grundsätzliche Produktionsengpässe bei dem speziellen iPhone-Display.
Die Marke Apple lebt zu einem großen Teil von ihrer Begehrlichkeit. Kurze Produktzyklen sind dem eher abträglich, da somit relativ schnell mit verschiedenen Produktgenerationen eine Sättigung des Marktes erreicht werden kann. Zudem könnten ständig neue Geräte für Frust bei den Kunden sorgen, die nicht bereit sind jedes Jahr ein neues Gerät zu kaufen. Nach wie vor steht die Einführung eines weißen iPhones aus. Angekündigt wurde es bereits kurz nach der Vorstellung des iPhone 4. Allerdings sorgten Material- und Verarbeitungsprobleme immer wieder für Verzögerungen.