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Stefan Groß-Selbeck
Sonstiges 29.09.2008
Sonstiges 29.09.2008

Gegenwind für Stefan Groß-Selbeck

Seit 2004 Ebay-Deutschlandchef: Stefan Groß-Selbeck

Seit 2004 Ebay-Deutschlandchef: Stefan Groß-Selbeck

Das Leben ist ungerecht: In Deutschland performt Ebay besser als in der US-amerikanischen Heimat. Dennoch steht Stefan Groß-Selbeck vor unangenehmen Herausforderungen: Er wird vermutlich Mitarbeiter verlieren - und Eigenständigkeit.

Trotz aller Modifikationen im Verkaufsprozess: Es läuft nicht mehr richtig rund im Ebay-Imperium. Vor allem bei den klassischen Online-Auktionen - dem Kern des Ebay-Geschäftsmodells - scheint irgendwie der Lack ab zu sein. In diesesn Zeiten will die Zentrale des Handelsplattform-Betreibers offenbar Kompetenzen bündeln und Aufgaben in Kalifornien erledigen, die bislang die Ländergesellschaften selbst geregelt haben.

Zehn Prozent aller Stellen sollen abgebaut werden, und das Marketing will Ebay künftig von den USA aus steuern, so lauten die Berichte. Inwieweit das alles auch 1:1 bei Ebay Deutschland umgesetzt werden soll, wird sich zeigen, aber Ebay-Deutschlandchef Stefan Groß-Selbeck dürfte darüber wenig erbaut sein. Gerade erst hatte er die Führungsstruktur seiner - an sich gut laufenden - Dependence neu sortiert, jetzt droht ihm der Verlust über die Marketing-Hoheit im eigenen Land. Seit 2002 im Unternehmen, steht der 41-jährige promovierte Jurist und Betriebswirt der deutschen Ebay-Tochter seit 2004 vor - und hat in der Zeit eine Menge erreicht. So wurde mit dem griffigen Slogan "Drei, zwei eins ... meins" eine sympathische Markenidentität geschaffen, auch scheint das hauseigene Bezahlsystem Paypal in Deutschland auf einem weit besseren Wege zu sein als viele Wettbewerber. Viel wurde allerdings auch nicht erreicht, so zum Beispiel die effektive und glaubwürdige Integration von Mobile.de in die Ebay-Plattform. Auch wächst die Unzufriedenheit der Powerseller immer mehr. Ob Groß-Selbeck die vorhandenen Baustellen wird schließen können, wenn er im mittleren und oberen Management ausdünnen und sich das Marketing von Amerika aus vorschreiben lassen muss, wird sich zeigen.

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