Im Alter von 88 Jahren ist jetzt der Erfinder der Computer-Maus gestorben. Bereits in den sechziger Jahren bastelte Douglas Engelbart an Computer-Technik, die damals visionär war - und heute längst Standard geworden ist.
Bereits in den Sechziger Jahren sah Douglas Engelbart die Entwicklung der Computer-Technik voraus, wie wir sie in den vergangenen Jahrzehnten erlebt haben. Der Informatiker präsentierte in einem Aufsehen erregenden Vortrag bereits 1968 die Maus - damals noch im hölzernen Gehäuse - und verblüffte die Fachwelt mit der Vision, Computer als ein zusammenhängendes System zu gestalten, über das die Nutzer zusammenarbeiten können, so die New York Times in einem Nachruf.
Was heute selbstverständlich ist, demonstrierte Engelbart bereits damals: Er führte vor, dass mit dem Computer Textverarbeitung vorgenommen werden konnte, zeigte eingebettete Hyperlinks und kommunizierte mit einem Kollegen, der sich 30 Meilen entfernt befand, in Form einer Art von Videokonferenz. Nicht zuletzt auf der Basis von Engelbarts Ideen entwickelten in den 80er Jahren schließlich Bill Gates und Steve Jobs ihre eigenen Visionen für die Nutzung von Computern, die schließlich im Siegeszug des Personal Computers mündeten.
Engelbart arbeitete während seiner Karriere unter anderem im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnik sowie in einer eigens eingerichteten Forschungsgruppe an der Eliteunversität Stanford. Ihn machte die Erfindung der Maus nicht reich, die sich das Stanford Research Institute patentieren ließ. Später verkaufte das Institut die Lizenz für 40.000 Dollar an Apple, das die erste kommerzielle Maus mit seinem Lisa Computer 1983 auf den Markt brachte. Der Computer-Visionär verbrachte seinen Lebensabend in Kalifornien und hinterlässt seine Frau und vier Kinder.