
Musik-Streaming aus dem Internet gewinnt immer mehr Freunde. Mehr als die Hälfte der deutschen Internetnutzer hört bereits Songs übers Internet, jeder vierte ist auch bereit, für diesen Service zu zahlen.
Vor allem jüngere Menschen hören sich in Deutschland Musik übers Web an: Von den unter 30-Jährigen nutzen 77 Prozent der Internetnutzer Streaming-Angebote, bei den 31- bis 40-Jährigen sind es 68 Prozent - und damit deutlich mehr als der Durchschnitt von 60 Prozent. Das ergab eine repräsentative Studie, die der Musikstreamingdienst WiMP bei dem Marktforschungsinstitut Response Analyse in Auftrag gegeben hat.
Auch die Häufigkeit der Streaming-Nutzung nahm zu. Im Juni 2012 gaben 16 Prozent an, in der Vorwoche Musik gestreamt zu haben. In der aktuellen Umfrage von Januar bis März 2013 stieg die Zahl der User, die täglich oder wöchentlich streamen, auf 32 Prozent an. Die Frage, ob sie bereit sind für Musikstreaming zu zahlen, bejahten grundsätzlich 28 Prozent der Befragten. Das sind drei Prozent mehr als in der Studie im Juni 2012. Weitere 26 Prozent machen ihre Zahlungsbereitschaft vom Angebot abhängig. Das bedeutet, dass sich 54 Prozent generell vorstellen können, für einen Musikstreamingdienst zu zahlen. Besonders hoch ist die Zahlungsbereitschaft mit 75 Prozent bei den jungen Deutschen unter 30 Jahren.
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland mit einer 28-prozentigen Bereitschaft, für Musikstreaming zu zahlen, hinten. An der Spitze ist Norwegen mit 48 Prozent, auf Platz zwei landete Polen mit 40 Prozent, auf drei Schweden mit 35 Prozent. Pop wurde von den meisten Befragten als ihr Favorit gewählt, gefolgt von Rock. Unter den Rock-Hörern ist Musikstreaming übrigens besonders beliebt, das gilt vor allem für Norwegen, Schweden und Deutschland.
Für die Studie wurden insgesamt 3.189 Internetnutzer befragt, davon 668 in Deutschland. Untersucht wurde zudem das Konsumentenverhalten in Norwegen, Schweden, Dänemark und Polen, da WiMP in diesen Ländern vertreten ist. Der digitaler Musikservice lässt seit 2011 regelmäßig Erhebungen durchführen.
AOL Music hat am Wochenende seinen Service eingestellt und die Mitarbeiter entlassen. Im Gegensatz dazu setzt Twitter neuerdings auf Musik. Das Netzwerk hatte erst vor knapp zwei Wochen seinen Dienst #Music gestartet.