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Hessens Verbraucherschutzministerin fordert Widerrufsrecht für Apps
Sonstiges 07.05.2013
Sonstiges 07.05.2013

Verbraucherschutzministerin fordert Widerrufsrecht für Apps Return to Sender

"Die App gefällt mir nicht, die gebe ich zurück!" Diese Möglichkeit hat Hessens Verbraucherschutz-Ministerin Lucia Puttrich (CDU) jetzt gefordert. Alternativ sollten Anbieter eine Demoversion bereitstellen.

Die hessische Verbraucherschutzministerin Lucia Puttrich hat sich für ein Rücksenderecht für alle digitalen Güter ausgesprochen. "Ein Rücksenderecht gibt es für jedes Kleidungsstück, eine App muss ich aber behalten, sobald ich sie heruntergeladen habe. Ob sie mir gefällt oder nicht", bemängelte die CDU-Politikerin im Vorfeld der Mitte Mai stattfindenden Verbraucherschutzministerkonferenz. Derzeit erlöscht das Widerrufsrecht beim Kauf digitaler Güter wie beispielsweise Apps mit dem Download.

Die Ministerin fordert die Bundesregierung daher auf, sich bei der Umsetzung der EU-Verbraucherrichtlinie in nationales Recht dafür einzusetzen, dass der Nutzer einen Ausgleich für das beim Kauf digitaler Güter mit Downloadbeginn erlöschende Widerrufsrecht bekommt. Denkbar sei zum Beispiel eine Verpflichtung der Anbieter, dem Verbraucher eine Demoversion der Dateien, seien es Software, Apps oder Musik anzubieten.

Apple weist seine Kunden in den deutschen Geschäftsbedingungen darauf hin, dass sie kein Rückgaberecht haben: "Ein gesetzliches Widerrufsrecht steht Ihnen bei Fernabsatzverträgen über Produkte, die auf Grund ihrer Beschaffenheit nicht für eine Rücksendung geeignet sind, wie Downloads von Audio- und Videodateien, E-Books oder Software, nicht zu." Google zeigt sich kulanter und räumt seinen Kunden eine Frist ein: Wer eine auf Google Play gekaufte App innerhalb von 15 Minuten ab dem Zeitpunkt des Downloads zurückgibt, erhält den Kaufpreis zurück.

Im ersten Quartal 2013 wurden über zwei Milliarden US-Dollar mit dem Verkauf von Anwendungen umgesetzt. Die führenden App-Verkaufsplätze der Welt sind Google Play, Apples App Store, Blackberry World und Microsofts Windows Phone. Insgesamt verzeichneten diese vier 13,4 Milliarden Downloads von Januar bis März dieses Jahres. Die größte Anzahl der Downloads wurde dabei auf Google Play getätigt, das insgesamt 51 Prozent der Gesamt-Downloads verzeichnet, gefolgt von Apple mit rund 40 Prozent.

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