
Surften im Jahr 2006 noch weniger als die Hälfte der Internet-Nutzer über einen Breitbandanschluss durch das Web, so sind es in diesem Jahr bereits zwei Drittel aller Onliner, gibt die Initiative D21 bekannt.
Zwei Drittel aller Onliner in Deutschland surfen in Hochgeschwindigkeit durchs Netz. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Anteil um nochmals knapp sechs Prozentpunkte gesteigert werden. Gemessen an der Gesamtbevölkerung nutzen damit 42,6 Prozent der Bundesbürger einen breitbandigen Zugang zum Internet. Das ist das zentrale Ergebnis zur Breitbandnutzung im "(N)Onliner Atlas 2008", einer Studie der Initiative D21, durchgeführt von TNS Infratest. Die dynamische Entwicklung bei den breitbandigen Internetzugängen geht zu einem Großteil auf die verstärkte Nutzung von DSL-Anschlüssen (62 Prozent) zurück. Während DSL boomt, treten die traditionellen schmalbandigen Anschlussarten ISDN und Analogmodem immer mehr in den Schatten des schnelleren Konkurrenten. In diesem Jahr fällt der ISDN-Anteil um weitere 2,6 Prozentpunkte auf nunmehr nur noch 14 Prozent. Über ein analoges Modem surfen noch zehn Prozent der Internetnutzer. Diese ältere Anschlussart büßte innerhalb von zwei Jahren über zehn Prozentpunkte ein und gehört somit eindeutig zu den Verlierern beim Anschluss an das Internet.
Neben dem DSL-Anschluss konnte sich bei den breitbandigen Zugangsarten auch das Kabelmodem im Vergleich zu den Vorjahren etablieren - hier stieg der Anteil von zwei auf drei Prozent. Der rein mobile Internetzugang wird zwar in messbarem Umfang genutzt (ein Prozent), nimmt jedoch keine wesentliche Rolle unter den Hauptanschlussarten ein. Spitzenreiter beim Breitbandanteil ist die Bundeshauptstadt Berlin und überholt somit den Vorjahressieger - das Saarland. In Berlin verfügen 68 Prozent der Onliner über einen Breitbandanschluss. Erfreulicherweise haben sich die regionalen Unterschiede in der Breitbandnutzung gegenüber 2007 deutlich verringert. Die östlichen Flächenländer liegen immer noch unter dem Bundesdurchschnitt. "Die überdurchschnittlich großen Zuwachsraten zeigen aber, dass Telefonanbieter und Bürger der neuen Bundesländer bestrebt sind, diesen Rückstand aufzuholen", sagt Robert A. Wieland, Mitglied des Gesamtvorstandes der Initiative D21 und Geschäftsführer der TNS Infratest GmbH. Dadurch ist die Breitbandlandschaft auf Länderebene in diesem Jahr deutlich homogener geworden. Der Abstand zwischen den Bundesländern mit dem höchsten und dem niedrigsten Breitbandnutzeranteil hat sich binnen eines Jahres von 21 Prozentpunkten auf elf Prozentpunkte verringert. Der Männer-Frauen-Vergleich bei der Breitbandnutzung zeigt, dass deutlich mehr Männer mit Highspeed surfen. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern hat sich sogar vergrößert. Mit einem Anstieg von über sechs Prozentpunkten nutzen heute 74 Prozent der männlichen Internetnutzer einen Breitband-Anschluss. Bei den weiblichen Onlinern ist der Anstieg mit fünf Prozentpunkten geringer und bringt den Anteil der weiblichen Breitbandsurfer auf insgesamt 56 Prozent. Die Ergebnisse zeigen auch: Mit steigendem Alter sinkt in Deutschland die Breitbandnutzung, doch selbst bei den Onlinern in der Altersgruppe 70plus surfen inzwischen 50 Prozent breitbandig. "Ein erfreuliches Ergebnis, denn somit ist Breitband in allen Altersgruppen die dominierende Zugangsart zum Internet", so Wieland.