Musikindustrie meets Hacker: 30 Hacker aus aller Welt haben sich auf dem midem Hack Day in Cannes versammelt, um innovative Lösungen für Musik-Apps zu schaffen. Dazu hatten sie 48 Stunden Zeit. Entstanden ist dabei eine Liste von 18 Hacks.
Bei der dritten Auflage des Hack Day auf der Musik-Messe Midem haben sich 30 Hacker getroffen, um in einem 48-Stunden-Marathon neue Musik-Apps zu kreieren. Für die Umsetzung ihrer Kreativen Ideen konnten sie frei verfügbare APIs (etwa von Soundcloud oder Youtube) nutzen. Zuvor hatten Vertreter der Musikbranche den Hackern ihre Herausforderungen präsentiert, für die sie technische Lösungen suchten.
Die B2B-Veranstaltung Midem findet jährlich mit einer Messe, Konferenzen, Wettbewerben, Networking, Veranstaltungen und Konzerten in Cannes statt. Vertreter der Musikindustrie nutzen sie zum Netzwerken und zur Ankündigung neuer Produkte.
Diese 18 Hacks haben die Hacker dieses Jahr kreiert:
1. Ephemeral Playback
von Alastair Porter, Research Developer, MTG-UPF (Spanien)
Das Tool für exklusiven Musik-Content erlaubt es, dass immer nur ein bestimmter Song von einer Person einmal angehört werden kann, dann muss er weitergeschickt werden – ideal für exklusive Musik-Promos.
2. Follow.me
von Ben Baudart, Art Director, Stereo Agency (Belgium)
Mit diesem kleinen Tool können Fans ihren Lieblings-Künstlern über den Globus folgen. Eine Landkarte zeigt, wo sie zuletzt gespielt haben, wo über sie gewittert wird und woher Flickr-Tags über sie stammen.
3. Explicit Feedback
von Oscar Celma, Senior Research Engineer, Gracenote (USA)
Dieser Bandcamp-Hack erlaubt es, ähnliche Musik wie die bereits auf Bandcamp gekaufte zu entdecken, daraus Playlists und ein eigenes Bandcamp-Radio zu kreieren – und das Ganze mit Handbewegungen über die Webcam zu steuern, ob der Song gefällt oder nicht, ob er weitergespielt werden soll oder zu nächstem Song gesprungen werden soll.
4. Carly
von Jonathan Romley, Founder, Curio (USA)
Diese iPad App generiert eine automatische Diashow mit Musik von Carly Rate Jepsen aus online kreiertem Content von und über die "Call Me Maybe-"Sängerin – Tweeds, Bilder, Videos etc.
5. Miri
von Aaron Randall, Developer, Songkick (UK)
Mit dieser einfachen Sprachsteuerung lassen sich alle möglichen Fragen beantworten: Dank der Daten der Songkick-API liest der Computer vor, wo das nächste Konzert stattfindet, die Spotify-API spielt Songs ab und die Schnittstelle zu Wolfram Alpha beantwortet alle weiteren Fragen, die sonst noch auftauchen könnten.
6. Sparetick
von Vivien Barousse, Software developer, Songkick (UK)
Dieses Tool bringt Tweets von Leuten, die Tickets brauchen (#needticket) mit denen zusammen, die welche übrig haben ( #spareticket), auf Songkick werden beide miteinander verbunden.
7. Mouzo
von Adam Rogers, Developer, Mint Digital (UK)
Dieses Tool kreiert aus der Last.fm Listen History ein personalisiertes "Badge", das sich veröffentlichen und mit anderen teilen lässt.
8. RadioMe
von Filip Denker, Product Manager, 7digital (UK)
RadioMe ist eine einfache Oberfläche, um sein eigenes Radio zu bauen, basierend auf den Musikkatalogen von Last FM und This is my Jam. Daraus lassen sich verschiedene Playlists bauen und miteinander kombinieren und veröffentlichen.
9. LeapMix
von Adam Howard, Electron Shepherd, We Make Awesome Sh (UK)
Neben einem browserbasiertes Sequenzer-Remix-Tool präsentierte Adam Howard außerdem ein kleines musikgesteuertes Spiel, das er mit seinem Stylophone zu lenken versuchte und sein eigentliches Projekt: ein Remix-Tool, das per Bewegungssteuerung funktioniert.
10. Soundcard
von Amélie Anglade, MIR/Sound Software Engineer, Robb Böhnke, iOS & Android Developer, Misha Reyzlin, Luis Miguel Cabanzo, Designer, SoundCloud (Germany)
Mit dieser Musik-Visitenkarte können sich Musik-Fans und Künstler per Smartphone-App präsentieren, basierend auf ihrem Soundcloud-Profil. Sowohl für die Browser als auch iOS-Version gibt es zusätzlich eine Crossfasder-Option, die die Kombination aus Musik von mehreren Profilen möglich macht.
11. Funky Claude (aka Rockstar)
von Pierre-Loic Doulcet, Software Engineer und Yohan Baillet, UX/UI Designer, Webdoc (Switzerland)
Mit diesem Tool kann gestreamte Musik per Bewegungen abgespielt, gesteuert und gemixt werden.
12. Music Collective
von Joe White, Reactive Music Developer, Yuli Levtov, Director, Reactive Music Producer und Ragnar Hrafnkelsson, Director, Reactify (UK)
Mit diesem Mobile Pong-Game spielen und kontrollieren alle, die eingeloggt sind, die verschiedenen Bälle, die für unterschiedliche Instrumente stehen.
13. trackdroppr
von Alexandre Passant, Co-Founder & CEO, Seevl & MDG Web (Ireland)
Mit dieser location-based Deezer-App können Songs oder Playlists an einen bestimmten Ort auf Google Maps "gedroppt" werden.
14. Music Quiz
von Alexandru Branea, Project Manager, REEA (Romania)
Bei diesem Spiel im Format einer Windows 8 Store App wird ein Musikstück 30 Sekunden angespielt und der Spieler muss den Song raten.
15. Girl Talk in a Box
von Paul Lamere, Director of Developer Platform, The Echo Nest (USA)
Dieser Hack erlaubt es, nicht nur Musik abzuspielen, sondern mit der Musik zu spielen.Das spielerisch zu bedienende Interface macht zahlreiche abgefahrene Soundeffekte und Remixe von Songs, die aus der The Echonest-API kommen, möglich.
16. Vid Swappr
von Ben Fields, Independent Consultant (UK)
Dieses Tool ermöglicht es, die Audiospur von einem Video mit der Bildspur eines anderen Video zu kombinieren und beide automatisch aufeinander abstimmen.
17. WhatSamples
von Ching-Wei Chen, Research Manager, Music Technologies, Gracenote (USA) und Matthias Rath, independent iOS developer, mattoncino-software (Germany)
Dieser Hack nimmt eine Idee auf, die bei der Ideen-Pitch-Session direkt aus dem Publikum geäußert wurde:Die App erlaubt es, der Spur eines Samples zu folgen: Zunächst identifiziert sie Musik wie Soundhound, zeigt dann an, welche Samples benutzt wurden, wer diese Samples auch noch genutzt hat und wer wiederum das Ursprungslied gesamplet hat.
18. Tap along
von Nicolas Froment, Co-Founder & CTO, MuseScore (Belgium)
Mit dieser Tablet-App für iOS und Android macht das Erlernen von Notenlesen Spaß: Der Nutzer sucht sich aus einer Notenblatt-Sammlung ein Stück aus und durch Tippen auf das Blatt erklingt das Stück auf dem Tablet. Je schneller getippt wird, desto schneller läuft das Stück ab.