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dm beliebter als Amazon
Sonstiges 13.12.2013
Sonstiges 13.12.2013

Beliebtheit deutscher Händler dm vertreibt Amazon von der Spitze

Mitarbeiterin bei dm

Mitarbeiterin bei dm

Sind das schon die Folgen der Schlagzeilen um schlechte Arbeitsbedingungen bei Amazon? Der Drogeriemarkt dm hat den Online-Marktplatz als beliebtester Händler Deutschlands von der Spitze gefegt. Auch andere erfolgreiche Onliner verlieren gegenüber stationären Händlern in der Gunst der Verbraucher.

Die Drogeriemarktkette dm hat als beliebtester Händler Deutschlands abgelöst. Das ist das Ergebnis des "Proposition Index 2013" der Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants. Der Studie zufolge lassen kritische Medienberichte und ein aggressiver Wettbewerb das Vertrauen der deutschen Konsumenten in Amazon sinken. Demnach sank die Bewertung des Online-Händlers um 7,7 Indexpunkte im Vergleich zum Vorjahr, dieser belegt 2013 nur noch den zweiten Platz.

"Amazon erzielt in Summe immer noch sehr gute Ergebnisse, dennoch vergrößert sich die Gruppe skeptischer Konsumenten. Das Unternehmen wird mit neuen Anforderungen konfrontiert, die denen von reifen Unternehmen in gesättigten Märkten mehr und mehr ähneln", kommentiert Christian Ziegfeld, der für die Studie verantwortliche Partner bei OC&C, die Ergebnisse. Das werde Amazon zunehmend unter Zugzwang setzen: "Das wird verstärkt durch einen Trend, der sich auf bewährte Konzepte besinnt".

Mit 84,2 von 100 möglichen Indexpunkten erreicht mit dm erstmals ein stationärer Händler die Spitzenposition als bestes Handelsunternehmen. Das Unternehmen punktet vor allem in den Kategorien Preis-Leistung und Konsumentenvertrauen.

Die in den vergangenen Jahren sehr starken Online-Händler verlieren gegenüber stationären Händlern in den Kategorien Auswahl, Preisstellung und Vertrauen, so eine zentrale Erkenntnis der Studie: Während sich im Jahr 2012 noch fünf reine Online-Formate in den Top 20 befanden, sind es 2013 mit Amazon und eBay nur noch zwei. Zalando und notebooksbilliger.de büßen trotz Umsatzwachstums bei der Kundenbeliebtheit ein und rutschen ins Mittelfeld ab. Neu in den Top 3 ist Douglas mit 81,1 Index-Punkten. Die Parfümeriekette baue ihre Stärke vor allem auf klassische Faktoren wie Service, Produktqualität und Einkaufserlebnis, heißt es in der Studie.

Auch im Textil-Bereich verlieren Online Pure Player

In der Textil-Rangliste schafft es Bonprix auf den ersten Platz, gefolgt von Esprit und Ernsting's Family. Zalando liegt hingegen nur auf Platz neun. Der Modeversender biete zu wenig Orientierung in der Sortimentsauswahl. Auch das Verbrauchervertrauen ging zurück (minus 3,2 Indexpunkte). So zeichne sich auch im Textileinzelhandel der allgemeine Trend ab: Während viele stationäre Anbieter mit Auswahl, Service und Qualität punkteten, falle es reinen Onlinern schwer, mit dem immer breiteren Angebot ein klares Sortimentskonzept zu entwickeln.

Insgesamt hat der Index die sieben Branchen Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Lebensmittel, Textil, Drogerien, Baumärkte/DIY und Multisortimenter/Warenhäuser untersucht. Für die jährlich erscheinende Studie wurden 30.000 Konsumenten aus neun Ländern zu 660 führenden Handelsunternehmen befragt, darunter 84 aus Deutschland.

In der ECC-Studie "Erfolgsfaktoren im E-Commerce - Deutschlands Top Online-Shops", die Anfang des Jahres veröffentlicht wurde, hatte Amazon es auf den Spitzenplatz geschafft. Über alle sieben untersuchten Erfolgsfaktoren hinweg verbuchte der Webhändler die größte Kundenzufriedenheit und die höchste Kundenbindung.

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