Das Marktfoschungsunternehmen Quocirca hat 18 der wichtigsten europäischen Anbieter von Managed-Hosting-Umgebungen unter die Lupe genommen und zeigt auf, worauf Unternehmer besonders achten sollten, wenn sie sich für eine solche Lösung entscheiden.
Managed-Hosting-Angebote stellen mittlerweile für beinahe jedes Unternehmen eine passende Lösung dar, resümieren die Macher der Studie. "Infrastrukturplattformen wie sie durch Managed-Hosting-Spezialisten bereitgestellt und gemanagt werden, bieten höhere Service Levels, mehr Sicherheit und eine bessere Kostenstruktur als viel Organisationen dies intern erreichen könnten", konstatiert Bob Tarzey, Research Director bei Quocirca.
Unternehmer sollten aber bei der Auswahl ihres Anbieters einige Aspekte beachten. Die Studie unterscheidet zunächst einmal vier verschiedene Typen von Anbietern. In dem Bereich gibt es Spezialisten für Managed Hosting, die dieses als Kerngeschäft anbieten. Systemintegratoren haben Managed Hosting ebenfalls in ihrem Portfolio. Auch die Internet Service Provider ebenso wie die Cloud-Plattform-Anbieter bieten derartige Lösungen an. Je nach Art des Anbieters können sich auch die Zielgruppen unterscheiden. Alle in der Studie untersuchten Anbieter offerieren großen Unternehmen entsprechende Lösungen. Kleine und mittelständische Unternehmen und die breite Öffentlichkeit werden von deutlich weniger Anbietern unterstützt.
Auch bei den Bezahlungsmodellen unterschieden sich die Angebote. Dabei gilt: Je mehr Kontrolle der Anbieter über seine Infrastruktur behält, desto eher orientiert sich das Bezahlungsmodell an eher abstrakten Kennzahlen wie der genutzen Rechenpower oder der Anzahl der virtuellen Server auf demselben Gerät. Andere Modelle setzen hingegen mehr auf geschäftsorientierte Maßzahlen wie beispielsweise eine feste Gebühr pro Benutzer oder Transaktion. Gibt der Kunde hingegen die zu verwendende Hardware vor, rechnet der Anbieter in der Regel materialbezogen ab. Dabei geht es vor allem um Platz und Energieverbrauch.
Teil 2: Zertifikate, SLA und eine redundante Systemsicherung
Viele Anbieter haben sich nach unterschiedlichen Richtlinien zertifizieren lassen. Besonders wichtig ist hierbei der ISO-Standard 27001, der von vielen Anbietern umgesetzt wird. In der Norm sind die Anforderungen für Herstellung, Einführung, Betrieb, Überwachung, Wartung und Verbesserung eines dokumentierten Informationssicherheitsmanagementsystems festgeschrieben.
Bei einigen Unternehmen sind auch die Mitarbeiter entsprechend zertifiziert. Als europäischer Standard hat sich hier das IT-Infrastructure Library (ITIL) in den Versionen 2 und 3 durchgesetzt. Unabhängig davon welche Zertifikate ein Anbieter hat, ist es wichtig zu beachten in welchen Abständen die Erfüllung der zugesicherten Richtlinien überprüft wird.
Ein besonderes Augenmerk bei der Wahl des Anbieters verdienen auch die Service level agreements (SLA). Wichtig ist dabei zum einen die zugesicherte Verfügbarkeit der Leistungen, zum anderen aber auch eine konkrete Festlegung von Vertragsstrafen, wenn Teile der SLA nicht eingehalten werden.
Die Verfügbarkeit der Anwendungen wird zumeist in Prozent angegeben. 99 Prozent Verfügbarkeit im Jahr klingt zunächst ziemlich gut, bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass die Dienste dreieinhalb Tage im Jahr nicht zur Verfügung stehen können, ohne dass hier eine Strafe fällig würde.
Von ihrem Managed-Hosting-Anbieter können Unternehmer auch verlangen, dass die Systeme redundant abgesichert sind, um einem Datenverlust vorzubeugen. Alle marktrelevanten Anbieter sichern nicht nur ihre Daten mehrfach ab, sondern halten auch die Geräte mehrfach vor. Durch eine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) können ohne Probleme mehrere Stunden ohne Strom überbrückt werden.
Für die von dem Hoster NTT Europe Online gesponderte Studie wurden die meisten der großen, paneuropäischen Managed Hosting Provider berücksichtigt. Die Aussagen wurden über einen detaillierten Fragebogen ermittelt.