
Der Online-Riese Amazon hat in seinem Webshop heimlich, still und leise ein neues Programm in Sachen Logistik eingeführt. Hinter dem vielversprechenden Namen "Plus Programm" verbirgt sich im Grunde ein Lieferstreik bei Produkten, bei denen allein die Portokosten die Marge fressen. Außerdem in den News: Wieder Ärger für Unister und vage Angaben zum Weihnachtsgeschäft bei Zalando.
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- NEWS -
Amazon Deutschland will unter dem Namen "Amazon.de Plus Programm" den Gratisversand von niedrigpreisigen Produkten für seine Prime-Kunden eindämmen. Wer auf Produkte unter fünf Euro Warenpreis stößt, sieht bei einigen neben dem Preisschild ein blau hinterlegtes "Plus Produkt"-Symbol, das per Mausklick erklärt, dass das Produkt nur verschickt wird, wenn der Gesamtbestellwert mindestens 20 Euro beträgt. Ein Einzelversand wäre nicht wirtschaftlich, so der Hinweistext. Aktuell aber kategorisiert Amazon offenbar recht willkürlich, welche Produkte zum Plus-Programm zählen und welche nicht. Sehr zum Ärger von Marktplatzpartnern und Kunden gibt es das gleiche Produkt beim einen Händler versandkostenfrei, beim anderen nicht, selbst wenn beide Fulfillment by Amazon nutzen. >>>Webzapper.de
DHL sorgt mit seiner Versandsoftware Intraship für Ärger unter Händlern. "Wir beschäftigten Mitarbeiter nur dafür, viele Sekunden lang vor dem Rechner zu sitzen und auf Intraship zu warten", beschwert sich ein Online-Händler, der namentlich jedoch nicht genannt werden will. DHL selbst gibt auf Nachfrage von INTERNET WORLD Business zu, die benötigten Serverkapazitäten unterschätzt zu haben. Zwischenzeitlich sei das Problem aber weitgehend behoben. >>>Internetworld.de
Die Tengelmann E-Commerce GmbH ist neuer Gesellschafter des IfH Institut für Handelsforschung. Man wolle die Zukunft des Handels, die das IfH erforsche, aktiv mitgestalten, so Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub. "Die fast 100-jährige Tätigkeit im Bereich der stationären Handelsforschung und der neue Schwerpunkt auf dem Bereich E-Commerce, der maßgebliche Veränderungen für alle Händler mit sich bringen wird, haben hohe Relevanz für uns." >>>Unternehmensmitteilung
Unister kommt nicht zur Ruhe. Aktuell werden die Leipziger in Medienberichten beschuldigt, Kreditkartendaten von rund 400.000 Kunden nicht richtig gesichert zu haben. Der Schaden soll rund 750.000 Euro betragen haben, wofür die Kreditkartenkonzerne Visa und Mastercard 140.000 Euro Straf- und Wiedergutmachungszahlungen verlangten. Unister selbst dementiert - einmal mehr - die Vorwürfe. Einem Unternehmenssprecher zufolge seien die Unister-Portale seit Februar 2012 nach dem Sicherheitskonzept Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS) zertifiziert. Dafür seien zwei Millionen Euro investiert worden. >>>Heise.de
Zalando verzeichnet eigenen Angaben zufolge im diesjährigen Weihnachtsgeschäft doppelt so hohe Bestellungen wie im Vorjahr - allerdings verkauft das Unternehmen inzwischen auch in sieben weiteren Ländern. >>>Wiwo.de
Notebooksbilliger.de ist der beste Smartphone-Anbieter im Internet findet das Meinungs- und Preisvergleichsportal Testsieger.de. In den Testdisziplinen Produkt & Preis, Website und E-Mail-Service lieferte Notebooksbilliger.de eine durchweg gute Performance. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Redcoon, der vor allem durch vielseitige Produktinformationen und einen übersichtlichen Bestellverlauf überzeugt, sowie Handyshop.de. >>>Pressemitteilung
Die Online-Parfümerie MyParfum, die dank eines Media-for-Equity-Deals mit Seven Ventures seit kurzem auch TV-Werbung schaltet, will bis Anfang 2013 das bislang 60-köpfige Team auf 25 reduzieren. 13 Mitarbeiter wurden schon entlassen, mehr als die Hälfte davon war fest angestellt. Bei den restlichen Stellen sollen befristete Verträge nicht verlängert werden. Die liegen bleibende Arbeit sollen externe Dienstleister erledigen. Dies sei bei einem stark saisonbedingten Geschäft günstiger. >>>Gründerszene.de
Internetstores expandiert weiter ins europäische Ausland und hat in Spanien, Dänemark und Schweden fünf weitere Bike- und Outdoor-Shops unter bikester.es, bikester.dh, bikester.se, campz.es und campz.dk gelauncht. Damit ist das Unternehmen nun in neun Ländern aktiv. Der Versand erfolgt europaweit von Schwaben aus. Hier soll die Logistik so umgestellt werden, dass täglich bis zu 12.000 Pakete versendet werden können. >>>Internetworld.de
Escapio, ein Buchungsportal für Luxusreisen, hat den eigenen Shop aufgehübscht. Neue Features wie großformatige Bilder und persönliche Empfehlungen haben Unternehmensangaben zufolge eine Buchungssteigerung von 19 Prozent ergeben. >>>Deutsche-Startups.de
- INTERNATIONAL -
Amazon launcht ein Advertising-Netzwerk, in dem Werbungtreibende per Real-Time-Bidding Werbeplätze auf angeschlossenen Drittseiten wie IMDB.com ersteigern können. Zielgruppe sind in erster Linie Markenartikler. >>>ibusiness.de
Das Online-Reisebüro Expedia hat eine neue Mobile-App für Windows 8 gelauncht, die Kunden Zugang zu exklusiven Schnäppchenangeboten gewährt. Das Buchungsverhalten via Smartphone differiere von dem auf einem stationären Rechner, hat das Unternehmen beobachtet. 50 bis 70 Prozent der mobil gebuchten Reisen würden innerhalb von 24 Stunden angetreten. Deswegen müsse dort das Last-Minute-Angebot deutlich prominenter platziert sein. >>>Mobile Commerce Daily
Fab will mit einem siebenstelligen Investment des indischen Medienkonzerns Times Internet nach Indien expandieren. Auch Südamerika und Asien haben die Fab-Gründer Jason Goldberg und Bradford Shellhammer im Visier. >>>TechCrunch
uShip, ein Online-Marktplatz für Logistik-Dienstleistungen, der den traditionellen Logistikmarkt umkrempeln will, hat von Kleiner Perkins Caufield & Byers 18 Millionen US-Dollar Risikokapital eingesammelt. Auf dem Marktplatz können Kunden Logistik-Dienstleistungen online buchen oder ausschreiben sowie Preise vergleichen. Das Unternehmen ist aktuell in den USA, Europa, Südamerika, Indien und Australien aktiv. >>>TechCrunch
- BACKGROUND -
Amazon ist der Online-Händler in Deutschland, dem die Shopper am meisten Vertrauen, zeigt eine Studie der Gesellschaft Public Relations Agenturen (Gpra) und Emnid. 81 Prozent der deutschen Verbraucher vertrauen dem E-Commerce-Granden, 79 Prozent trauen Tchibo, 75 Prozent Conrad und 74 Prozent Otto. Zalando punktet eher bei den Jüngeren. Insgesamt kommt das Unternehmen nur auf eine Vertrauensquote von 51 Prozent. Bei Apple iTunes sind es 57 Prozent. >>>Haufe.de
Welche Vorschriften gibt es für Unternehmen, die mit Lebensmitteln handeln? Das Shopbetreiber-Blog hat Claudia Kuhr, Referentin im Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), ausführlich dazu befragt. >>>Shopbetreiber-Blog.de
Was muss man beachten, damit ein Online-Shop auch bei Frauen gut ankommt? Silke Berz und Astrid Wunsch von der Frankfurter Digitalagentur Triplesense haben sich Gedanken gemacht. Das Ergebnis: Produkte szenisch in der Anwendung und im Kontext mit Menschen darstellen, realistische Frauenbilder darstellen, emotionale und positive Produkttexte verfassen und statt der Eigenschaften den konkreten Vorteil in den Vordergrund stellen. Kommentarfunktion nicht vergessen, mit persönlichen Geschichten Vertrauen aufbauen, Kontaktdaten beifügen, Entscheidungshilfen geben. >>>wuv.de
Wie weisen US-Webshops auf die Bestellannahmefristen vor Weihnachten hin? Econsultancy hat Beispiele gesammelt. >>>Econsultancy.com
- ZAHL DES TAGES -
Sechs Millionen Pakete laufen aktuell täglich über die Rollbänder von DHL, Ende dieser Woche könnte die Sieben-Millionen-Grenze fallen. Der Deutsche Paketdienst hat am 18. Dezember 1,55 Millionen Sendungen zugestellt, Hermes will von Anfang Dezember bis Heilig Abend 35 bis 36 Millionen Pakete ausgeliefert haben. Um dem Ansturm Herr zu werden, hat DHL 10.000 Saisonarbeiter angeheuert, Hermes 2.500, DPD 500. Trotzdem absolvieren viele Fahrer aktuell Zwölf-Stunden-Schichten und arbeiten auch am Sonntag. Und ein Ende ist nicht in Sicht: UPS erwartet in den USA allein 520.000 Retouren für den 3. Januar. In der ersten Januar-Woche sollen sich die Retouren bei UPS auf rund zwei Millionen summieren. >>>Wiwo.de / Retailing Today