
Eine der häufigsten Ursachen für den Abbruch von Online-Käufen ist das fehlende Angebot des bevorzugten Zahlungsverfahrens. Eine Studie hat die Vorlieben von Online-Shoppern bei der Zahlung untersucht. Wichtigste Erkenntnis: Am liebsten zahlen Kunden auf Rechnung.
Der Rechnungskauf ist mit Abstand das beliebteste Zahlungsverfahren bei Online-Käufern aller Altersgruppen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut ibi Research an der Universität Regensburg in seiner aktuellen Studie "Erfolgsfaktor Payment". Besonders von Käufern ab 55 Jahren wird der Kauf per Rechnung favorisiert, bei dem Kunden die Ware zuerst erhalten und erst dann zahlen müssen. "So ist es nicht verwunderlich, dass durch das Anbieten der Rechnung als Zahlungsverfahren die Kaufabbruchquote um durchschnittlich knapp 80 Prozent gesenkt werden kann", schreiben die Forscher in ihrer Studie. Für viele Händler sei die Rechnung allerdings immer noch ein zweischneidiges Schwert, da sie das Risiko erhöht, dass Zahlungen später oder auch gar nicht eingehen.
Nach dem Kauf per Rechnung, den 45 Prozent der befragten Shopper favorisieren, zählen die Kreditkarte (20 Prozent) und Paypal (19 Prozent) zu den beliebtesten Zahlungsverfahren. In den vergangenen zwölf Monaten wurden laut Studie vor allem die Kreditkarte (74 Prozent) und der Rechnungskauf (71 Prozent) genutzt. Die Rechnung halten 61 Prozent der Kunden für das sicherste Zahlungsverfahren, erst mit großem Abstand folgen Paypal (11 Prozent), Kreditkarte (8 Prozent) und Lastschrift (6 Prozent).
Der Großteil, nämlich 88 Prozent der Kunden suchen einen neuen Anbieter, wenn nur die Zahlung per Vorkasse angeboten wird, so ein weiteres Ergebnis der Studie. Weitere Erkenntnisse: Verfügt der Shop über ein Gütesiegel, sinkt die Kaufabbruchquote signifikant; Ein Rabatt von 3 Prozent steigern den Anteil der Zahlungen per Vorkasse deutlich.
Die Studie entstand im Rahmen des Projektes "E-Commerce Leitfaden", zu dem sich das Beratungsinstitut ibi Research mit verschiedenen Lösungsanbietern aus dem Paymentbereich zusammengeschlossen hat. Insgesamt wurden 1.060 Endkunden im zweiten Halbjahr 2012 befragt.
Eine Umfrage des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels (bvh) und der Creditreform Boniversum kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass der Anteil der elektronischen Bezahlsystemen an den getätigten Transaktionen steigt. Demnach haben Paymentsysteme wie Paypal, sofortüberweisung oder giropay inzwischen einen Anteil von 41 Prozent an den Transaktionen, mit denen Kunden ihre online-bestellte Ware bezahlten.
Am 1. Februar 2014 tritt die Umstellung auf den Einheitlichen Europäischen Zahlungsverkehrsraums (Single Euro Payments Area; SEPA) in Kraft. INTERNET WORLD Business zeigt, was sich mit der SEPA-Einführung ändert und worauf Shopbetreiber achten müssen.