
Im Prozess gegen drei Ex-Manager von Unister ist das Verfahren gegen einen der drei Angeklagten vorläufig eingestellt worden. Bis Dezember müsse der 59-Jährige eine Geldstrafe von 20.000 Euro in Raten abbezahlen.
Im Prozess wegen Steuerhinterziehung und Computerbetrug beim Internet-Unternehmen Unister ist das Verfahren gegen einen der drei Angeklagten vorläufig eingestellt worden. Der 59 Jahre alte frühere Bereichsleiter solle bis Dezember eine Geldauflage von 20.000 Euro in Raten bezahlen, sagte ein Sprecher des Landgerichts Leipzig. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet. Überweist der 59-Jährige das Geld, ist der Prozess gegen ihn erledigt.
Gegen die beiden anderen angeklagten Ex-Manager wird dagegen weiterverhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem Computerbetrug und Steuerhinterziehung vor. Der Unister-Prozess läuft schon seit Januar. Es sei offen, wann er zu einem Ende kommen könnte, sagte der Landgerichtssprecher.
Grundlage der Anklage
Mehr als 87. 000 Kunden der Unister-Flugportale wie fluege.de sollen Preisvorteile bei der Buchung vorenthalten worden sein. Dadurch sei ein Gesamtschaden von mehr als 7,6 Millionen Euro entstanden. Zudem sollen bei Unister jahrelang sogenannte Serviceentgelte nicht korrekt versteuert worden sein. Das Unternehmen hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen.
Wäre der Unister-Chef Thomas Wagner nicht im Juli vergangenen Jahres bei einem Flugzeugabsturz auf dem Rückweg von Venedig tödlich verunglückt, hätte auch er sich ebenfalls in Leipzig vor Gericht verantworten müssen.
Nach seinem Tod meldete der Konzern wenig später Insolvenz an. Der Verdacht der Steuerhinterziehung und der illegalen Geschäftemacherei blieb während der Zeit immer bestehen.
Inzwischen wurde die Reisesparte an einen tschechischen Investor verkauft.