
Steve Jobs hat nicht nur Apple zu einer der wertvollsten Marken weltweit gemacht - er hat auch die Art und Weise verändert, wie wir Technologie nutzen und was wir von Produkten erwarten. In der vergangenen Nacht erlag der 56-Jährige seiner Krebserkrankung.
Statt bunter Hightech-Produkte ist auf der in Schwarz-Weiß gehaltenen Apple-Webseite nur ein Foto des Gründers und die Jahreszahlen 1955-2011 zu sehen. "Steves Brillianz, Leidenschaft und Engergie waren die Quelle für zahllose Innovationen, die das Leben von uns allen bereichern und verbessern", teilte der Aufsichtsrat mit. "Er hat die Welt unermesslich besser gemacht."
Der Apple-Gründer starb einen Tag nach der Präsentation des iPhone 4S - dass er an der Vorstellung nicht teilnehmen konnte, war ein deutliches Zeichen, dass sich sein Gesundheitszustand erneut verschlechtert hatte. Jobs litt seit Jahren an einer Krebserkrankung, die ihn schon mehrfach zu längeren Auszeiten gezwungen hatte. Ende August 2011 hatte Jobs seinen Rücktritt als CEO von Apple eingereicht, das Unternehmen wählte Jobs jedoch umgehend zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats. Seine Rolle als CEO übernahm der bisherige COO des Unternehmens Cook. Dieser führt den Konzern schon seit Januar 2011, als sich Jobs von den täglichen Pflichten als Firmenspitze zurückzog.
"Apple hat ein visionäres und kreatives Genie verloren, und die Welt einen außergewöhnlichen Menschen", schrieb CEO Tim Cook an alle Mitarbeiter. "Diejenigen von uns, die das Glück hatten, Steve zu kennen und mit ihm zu arbeiten, haben einen lieben Freund und inspirierenden Mentor verloren. Steve lässt eine Firma zurück, die nur er so aufbauen konnte und sein Geist wird für immer das Fundament von Apple sein."
Apple wurde am 1. April 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak und Ronald Wayne gegründet. Nach einem internen Machtkampf verließ Jobs 1985 das Unternehmen, kehrte jedoch zurück, als Apple 1997 in Schwierigkeiten steckte. Im Jahr darauf brachte Apple den iMac auf den Markt, zwei Jahre später folgte der iPod und 2007 erfand das Unternehmen mit dem iPhone das mobile Telefonieren neu. Der Konzern steht heute exzellent da: Im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2010/2011 erwirtschaftete Apple 28,57 Milliarden US-Dollar Umsatz und damit fast doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn erreicht mit 7,31 Milliarden US-Dollar ein neues Rekordhoch.
Als Jobs' größtes Verdienst wird angesehen, aus dem Gebrauchsgegenstand Computer ein Lifestyle-Produkt gemacht zu haben - jedenfalls dann, wenn es ein Apple-Computer war. Dafür wird er von seinen Fans vergöttert. Für Kondolenzen hat das Unternehmen deshalb die Mailadresse rememberingsteve@apple.com eingerichtet.
Ob es Apple gelingt, die Strahlkraft seiner Marke auch nach dem Tod des Gründers zu halten, wird sich zeigen. Nach Jobs' Rückzug sah die große Mehrheit der internetworld.de-Leser die Zukunft des Computerkonzerns optimistisch: 73 Prozent der Befragten waren der Meinung, dass Apple unverändert erfolgreich sein wird. Fast jeder Fünfte, nämlich 19 Prozent, dachte, dass das Unternehmen ohne Jobs in die Bedeutungslosigkeit sinkt. Jeder Zwölfte glaubte, dass es sich nun noch besser entwickeln werde.
Lesen Sie weiter, mit welchen Worten Jobs im August 2011 seinen Rücktritt bekannt gab, was das am Tag vor seinem Tod präsentierte iPhone 4S kann und welche Innovationen für die kommenden Monate geplant sind.
Der Tod des Apple-Gründers Steve Jobs hat weltweit Bestürzung hervorgerufen. internetworld.de hat zusammengestellt, was Branchengrößen wie Mark Zuckerberg, Steve Ballmer und Larry Page über den Visionär sagen und wie seine Karriere vom Bastler in einer Garage zum Hightech-Guru verlief.
Steve Jobs Rücktritt im Wortlaut
"An den Apple-Aufsichtsrat und die Apple-Gemeinschaft:
Ich habe immer gesagt, dass wenn jemals der Tag kommen sollte, an dem ich nicht länger meine Aufgaben und Erwartungen als CEO von Apple erfüllen kann, ich der erste wäre, der Euch das wissen lässt. Leider ist dieser Tag gekommen. Ich trete hiermit als CEO von Apple zurück. Ich möchte, so der Aufsichtsrat dies für möglich hält, als Vorsitzender des Aufsichtsrats, als Aufsichtsratsmitglied und Mitarbeiter von Apple behilflich sein.
Was meinen Nachfolger angeht, empfehle ich mit Nachdruck, dass wir unseren Nachfolgeplan erfüllen und Tim Cook zum CEO von Apple ernennen. Ich glaube, dass die besten und innovativsten Tage noch vor Apple liegen. Und ich freue mich darauf, den Erfolg von Apple in einer neuen Rolle zu sehen und dazu beizutragen.
Ich habe bei Apple einige der besten Freunde in meinem Leben gefunden und ich danke Euch allen für die vielen Jahre, die ich neben Euch arbeiten konnte.
Steve"