
Das "Internet der Dinge" ist in aller Munde. Aber was genau verbirgt sich eigentlich dahinter? Das Unternehmen für Technologieforschung Gartner sieht darin jedenfalls ein enormes Potenzial für Unternehmen und IT-Verantwortliche. Um die zahlreichen Möglichkeiten der vernetzten Dinge nutzen zu können, muss man zunächst wissen, welche das sind und was sie alles drauf haben.
Gartner definiert das Internet der Dinge als "das Netzwerk physikalischer Objekte die eingebettete Technologie beinhalten, durch die sie mit ihrem inneren Zustand und der äußeren Umgebung kommunizieren und interagieren können." Dazu gehören zahlreiche Geräte, die entweder untereinander oder mit Personen kommunizieren. "Die Anzahl der Möglichkeiten, die sich langfristig aus dem Internet der Dinge ergeben wird allgemein als sehr groß bis riesig angesehen", stellt Stephen Prentice, Vice President bei Gartner, fest.
Das Beratungsunternehmen unterteilt die Gegenstände, die zum Internet der Dinge gehören, in vier verschiedene Klassen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen welche Klassen und Geräte das sind.

Klasse 0
Zum besseren Verständnis des Internets der Dinge sollte zunächst geklärt werden, welche Geräte nicht dazu gehören: PCs, Smartphones und Tablet Computer. Diese Geräte können in Zukunft aber oft als Zugang zu Anwendungen benutzt werden, die mit dem Internet der Dinge verbunden sind. Zum Beispiel Heimautomatisierungssysteme

Klasse 1
Geräte mit einer eigenen IP-Adresse und ständigen Verbindung zum Internet, die aber nicht vorwiegend von Menschen gesteuert werden. Als typische Beispiele nennt Gartner Smart-TV-Geräte und intelligente Stromzähler

Ebenfalls zur Klasse eins gehören Geräte mit eigener IP-Adresse und ständiger Internetverbindung, die als Zugang und Aggregator für andere Geräte und Netzwerke fungieren sowie als Brücke zwischen Netzwerken. Typische Beispiele sind Heimautomatisierungszentren, Netzknoten eines verteilten Sensornetzwerks oder auch Autos , die mit dem Internet verbunden sind

Klasse 2
Geräte mit keiner direkten Verbindung zum Internet, die aber ständig angeschaltet sind und über Geräte der Klasse 1 auf das Web zugreifen, werden der Klasse zwei zugeordnet. Typische Beispiele sind HVAC ("Heating, Ventilation and Air Conditioning", Deutsch: Heizung, Lüftung, Klimatechnik) oder industrielle Systemkontrollen und Sensoren, die Geschwindigkeiten oder Einwirkungen in Echtzeit erfassen müssen

Ebenfalls zur zweiten Klasse zählen Geräte wie Fernbedienungssensoren. Auch sie greifen über Geräte der Klasse 1 auf das Internet zu. In der Regel werden sie per Batterie betrieben

Klasse 3
Zu dieser Klasse gehören Geräte ohne direkte Verbindung zum Internet, die über einen Zugang der Geräte aus Klasse 2 zugreifen. Sie haben keinen eigenen Stromzugang und müssen über externe kabellose Leistungsübertragung aktiviert werden. Typische Beispiele sind RFID-Tags (radio frequeny identification), die die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen und Lebewesen mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen ermöglichen

Klasse 4
Zu dieser Klasse gehören typischerweise QR Codes - etwa auf dem Fluggepäck oder dem Paket einer Expresszustellung. Die Daten in dem Code können mit optischen Lesegeräten, wie zum Beispiel Scanner oder Handykameras maschinell erfasst und elektronisch weiterverarbeitet werden.
Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) identifiziert das Internet der Dinge in seinem Start-up-Report als einen der fünf heißesten Gründertrends. Welche weiteren Entwicklungen die Branche zunehmend bestimmen, sehen Sie in der folgenden Bildergalerie.