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Neue Vorwürfe gegen Amazon Mit Fake-Profilen gegen den Shitstorm?

Der Shitstorm prasselt auf Amazon gerade nur so nieder. Nach einer TV-Reportage über schlechte Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern bei Amazon wurde das Facebook-Profil des Versenders mit Kritik von Nutzern überhäuft. Inzwischen wird sogar behauptet, Amazon-Mitarbeiter würden mit Fake-Profilen in die Diskussion eingreifen.

So schnell kann sich der Wind drehen: Gerade erst hatten Deutschlands Online-Shopper Amazon zum beliebtesten Online-Shop 2013 gewählt, wie die ECC-Studie "Erfolgsfaktoren im E-Commerce - Deutschlands Top Online-Shops" ermittelte. Jetzt häufen sich Kommentare auf dem Facebook-Profil des Versandhauses von empörten Nutzern, die nicht mehr bei Amazon einkaufen wollen: "Ich hab jetzt über 10 Jahre lang bei euch bestellt. Das war´s dann" heißt das dann, oder: "Solange kein Nachweis über eine Verbesserung vorgelegt wurde, werde ich bei euch nicht mehr einkaufen". Grund ist eine Reportage des Hessischen Rundfunks, die schwere Vorwürfe wegen schlechter Behandlung von Leiharbeitern bei Amazon erhebt. Nun ist ein neuer Vorwurf hinzugekommen: Amazon wolle mit Fake-Profilen auf Facebook für bessere Stimmung sorgen.

So heißt es etwa in einem Post auf Google+, es würden angeblich entsprechende Facebook-Postings existieren. Karsten Wenzlaff, Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) schreibt auf der Website des Instituts, Amazon reagiere "anscheinend mit Facebook-Profilen, die öffentlich keine echten Personen sind", auf die Kritik auf Facebook: "Es kommentiert zum Beispiel eine Kirsten Wallon und es stellt sich heraus, dass ihr Profil erst vor wenigen Wochen angelegt worden ist und nur drei Bilder hochgeladen wurden. Das Profil hat auch keinerlei andere Freunde oder sonstige Aktivitäten - ein Fake-Profil." Ob das Profil ein Amazon-Mitarbeiter oder Subunternehmer eingestellt habe, könne aber letztlich nur Facebook klären.

Amazon wies die Vorwürfe auf Anfrage von INTERNET WORLD Business zurück: "Es gibt keinerlei Anweisungen der Amazon-Geschäftsführung zum Posten von Kommentaren auf Facebook, die angesprochenen Posts sind nicht von Amazon-Mitarbeitern."

Einem ähnlichen Shitstorm war der Schrei-vor-Glück-Versender Zalando nach einem ZDF-Bericht bereits im Sommer 2012 ausgesetzt. Auch da ging es um schlechte Arbeitsbedingungen von Mitarbeitern. Die Aufregung verebbte jedoch schnell wieder. Das könnte bei Amazon ähnlich sein, denn letztlich sind die schlechten Arbeitsbedingungen auch eine Folge des ausgeprägten Konsumentenwunschs nach den billigsten Produkten.

 
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