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Tchibo auf der SMX Mobile entscheidet über die Zukunftsfähigkeit

istockphoto.com/nyul
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Braucht jedes Unternehmen eine Mobile-Strategie? Auf jeden Fall, findet Gero Wenderholm, SEO-Leiter bei Tchibo. Auf der SMX in München nennt er handfeste Gründe.

Gero Wenderholm ist entsetzt: "48 Prozent der deutschen Online-Shops planen keine Mobile-Maßnahmen", kritisiert der Head of SEO bei Tchibo in seinem Vortrag auf der SMX in München. "Mobile ist nichts, was noch kommt. Mobile ist schon da. Wer den Kanal nicht bedient, verspielt die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens." Da mobile Nutzer andere Bedürfnisse als Desktop-Nutzer haben, sei eine eigene Mobile-Strategie unabdingbar. 

Zuerst geht es darum, eine Basisanalyse durchzuführen, um zu ermitteln, wer die mobilen Nutzer sind und welche Inhalte sie interessieren. "Wenn Seiten selten abgerufen werden, kann das zwei Gründe haben: Sie sind nicht relevant - oder sie sind mobil schwer zu finden", so Wenderholm. Das gleiche gelte für die Überprüfung der Ausstiegsseiten: "Ein Ausstieg kann bedeuten, dass der Nutzer aufgibt, weil er das Gewünschte nicht gefunden hat - oder weil er die nötige Info nun weiß und vielleicht einfach den Kanal wechselt." Zum Beispiel von der mobilen App in den Laden, wo er das Produkt kauft.

Firmen müssen deshalb dringend klären, welche Funktion Mobile SEO fürs Geschäftsmodell hat und welche Aktionen unterstützt werden sollen. "Erst dann kann ich entscheiden, welche Inhalte ich auf welchem Kanal brauche und welche Lösung ideal für Kundenbedürfnisse ist und langfristig den besten ROI bringt", erklärt der SEO-Leiter. So könne es sinnvoll sein, statt dem Weg zum Warenkorb den zur nächsten Filiale anzuzeigen. Tchibo präsentiert im Web das aktuelle Angebot, mobil vor allem Nur-Online-Angebote und in der App ist der Filialfinder ganz oben. Eine Tablet-App mit Magazin ist für ältere Nutzer optimiert.

Statt den Kunden an einen Kanal zu binden, sollten Unternehmen den Wechsel zwischen den Vertriebswegen unterstützen, fordert Wenderholm. "Legen Sie sich mit dem Conversion-Optimierer in Ihrer Firma an, der nur für den E-Commerce arbeitet. Schreiben Sie dem Kunden nicht vor, über welchen Weg er kaufen soll. Bieten Sie ihm alle Möglichkeiten." Zukunftspotenzial sieht er vor allem in der Sprachsuche: "Wer sich jetzt schon überlegt, wie er seine Inhalte so aufbereiten kann, dass sie als Frage und Antwort abgerufen werden können, der macht auf jeden Fall etwas richtig."

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