
Probleme der SEO Keyword not provided - und jetzt?
Das Keyword ist tot, es lebe die Landingpage. Dass Google nicht mehr anzeigt, über welche Suchbegriffe Besucher zu Webseiten kommen, stellt SEOs vor neue Probleme. Lösungsvorschläge gab's auf der SMX.
"Keyword not provided": Schon seit einiger Zeit zeigt Google Seitenbetreibern nicht mehr an, über welche Suchbegriffe Besucher auf ihren Seiten gelandet sind. Florian Stelzner, Geschäftsführender Gesellschafter Wingmen Online Marketing, und Stefan Fischerländer, Gründer von Gipfelstolz, zeigten auf der SMX in München, mit welchen Methoden Seitenbetreiber dennoch wichtige Einblicke in ihr Publikum erhalten können.
"Das Keyword ist tot, konzentriert euch auf die Landingpage", gaben sie den Besuchern als Ratschlag mit auf den Weg. Voraussetzung sind hierfür allerdings sauber auf bestimmte Themen fokussierte Unterseiten, um zu erfahren und auszuwerten, mit welcher Absicht, Besucher auf eine Seite gekommen sind. Auf Basis der URL können dann die dafür rankenden Keywords aus einem SEO-Tool wie zum Beispiel Xovi oder Searchmetrics abgefragt werden.
In Zeiten des Suchalgorithmus' Hummingbird verlieren einzelne Keywords jedoch zunehmend an Relevanz, stattdessen geht es um ein zusammenhängendes Set von Keywords - die Suche wird semantisch. In Zukunft können Suchmaschinen auch auf komplexe Fragen konkrete Antworten geben.
Stelzner und Fischerländer präsentierten sieben Metriken, die Shopbetreibern zum SEO-Erfolg abseits der Keyword-Analyse verhelfen sollen:
1. Welche Seiten haben eine hohe Absprungrate?
Hier empfiehlt es sich zu analysieren, warum Besucher eine Seite verlassen.
2. Welche Einstiegsseiten führen zu Conversions?
Grundvorraussetzung ist ein vernünftiges Conversion-Tracking. Dabei sollte nicht nur der Kauf eines Produkts als Conversion betrachtet werden.
3. Welche Absätze lesen User wirklich, und wo steigen sie aus?
Auch das Scrollverhalten lässt sich messen. So lässt sich erfahren, wie lange Besucher in welchem Bereich einer Seite verweilen. Auch der Konsum von Bewegtbildern kann getrackt werden.
4. Wie groß ist die Aufenthaltsdauer bei Single-Page-Visits?
Wenn ein Besucher nur eine einzige Seite ansieht, ist die dort verbrachte Zeit ein Indikator dafür, ob er das Gesuchte gefunden hat oder nicht.
5. Zu welcher Uhrzeit werden welche Produkte gekauft?
Hier können sehr unterschiedliche Nutzertypen identifiziert werden. So kann es sein, dass User, die morgens unterwegs sind, andere Prioritäten haben, als Seitenbesucher, die Abends aktiv sind. Darauf kann man reagieren und je nach Tages- oder Wochenzeit unterschiedliche Inhalte ausspielen.
6. Welche Seiten haben die besten Click-Trough-Rates (CTRs) in den Suchergebnissen?
Hier lohnt es sich zu untersuchen, ob etwa Sonderzeichen oder Formatierungsfehler die Besucher vom Klicken abhalten, oder ob ein Handlungsaufruf fehlt.
7. Wie viele Conversions kommen über Branded-/Non-Branded-Einstiegsseiten?
Wie häufig wird nach der eigenen Marke gesucht im Gegensatz zu generischen Keywords? Die Beantwortung dieser Frage ist nach "Keyword not provided" allerdings schwieriger geworden.
Auf welche fünf technischen Finessen Seitenbetreiber besonders achten sollten, um die Gunst des Suchmaschinen-Primus nicht zu verspielen, verrieten Webmaster-Trends-Analysten von Google auf der SMX in München.