
Vom Umgang mit schlechten Suchbegriffen
Bei Suchmaschinenmarketing-Kampagnen, die bis zu mehreren Tausend Suchbegriffe enthalten können, sind immer auch ein paar darunter, die unterdurchschnittlich angeklickt werden oder nur wenig Umsatz bringen. Wie Sie mit solchen Keywords bei Google umgehen sollte, verrät der Geschäftsführer der Onlineagentur Bloofusion Markus Hövener.
Grundsätzlich gilt: Eine Anzeige, die eine niedrige Klick-Rate hat, wird wahrscheinlich auch einen niedrigen Quality-Score haben. Mit dem Quality-Score misst Google, wie oft ein Suchbegriff verglichen mit anderen auf der gleichen Position angeklickt wird. Die Idee dahinter: Eine Textanzeige, die öfter als andere auf einer vergleichbaren Position im Ranking das Interesse des Users weckt, muss relevanter und damit inhaltlich von besserer Qualität sein als andere. Deshalb wird sich von Google weiter oben angezeigt, auch wenn ein Konkurrent mehr für den gleichen Suchbegriff bietet. Ein niedriger Quality-Score bedeutet deshalb, dass der Werbetreibende mehr als nötig für seine Anzeige bezahlt.
Dass ein Keyword eine niedrige Klick-Rate hat, kann unterschiedliche Ursachen haben:
Konkurrenz durch gute Treffer in der algorithmischen Suche
Werden neben der Textanzeige sehr gute Ergebnisse des Algorithmus angezeigt, hat die Anzeige schlechte Karten. Hier kann man wenig machen.
Die Werbung passt nicht zum Suchbegriff
Oftmals ist es sinnvoll, die Werbung explizit auf den Suchbegriff abzustimmen. Hierzu sollte man das Keyword aus der bestehenden AdGroup herausnehmen und in eine neue Anzeigengruppe verschieben, rät Hövener im Shopbetreiber-Blog. Durch die Abstimmung der Werbung auf das Keyword sollte sich die Klick-Rate verbessern.
Die Konkurrenten haben bessere Werbetexte
Bei bestimmten Suchbegriffen ist es so, dass sich die Anzeigen sehr stark ähneln. Die Überschrift der Werbungen entspricht dabei oftmals dem Suchbegriff und es ist sehr schwer, Unterschiede in den Werbungen zu erkennen. In diesem Fall könnte es sinnvoll sein, mehr zu bieten, um eine der vorderen Positionen zu erreichen, da diese eine höhere Klick-Rate ausweisen, empfielt der Bloofusion-Geschäftsführer. Ebenso gut sollte man überlegen, wie man sich werblich von der Konkurrenz absetzt.
Suchbegriff passt nicht
Wenn man einen Suchbegriff wie "angeln" einbucht und über einen OnlinesShop für Angelzubehör verfügt, könnte man eine geringe Klick-Rate erzielen, weil der Suchbegriff eben auch von Nutzern eingegeben wird, die z.B. Tipps rund ums Angeln oder eine Community für Angler suchen. erklärt Hövener. Insbesondere wer die Gebotsoptionen "Weitgehend passend" oder "Wortgruppe" nutzt, wird für viele Suchanfragen angezeigt, die nicht zum eigenen Angebot passen. Hier gebe es verschiedene Optionen: Auf jeden Fall sollte die Gebotsoption "Weitgehend passend" ausgeschaltet werden, weil die Streubreite zu hoch ist. Außerdem könnte man negative Keywords hinzufügen, z.B. "umsonst", "tipps", "community" oder "münchen". Alternativ könnte man auch das allgemeine Keyword "angeln" löschen und dafür spezifische Wortkombinationen ("angeln zubehör", "angeln shop" etc.) einbuchen.
Fortsetzung: Maßnahmen bei schlechter Konversionarate
Wichtiger noch als die Klickrate ist für Shopbetreiber die Konversionsrate, also das Verhältnis aus Klicks und den daraus resultierenden Bestellungen. Ein Werbetreibender wird deshalb Conversion-Tracking aktivieren, um genau zu wissen, wieviel Klicks pro Bestellung/Kontakt benötigt werden und wieviel damit durchschnittlich ein Neukunde/Kontakt kostet.
Wer über eine niedrige Conversion-Rate verfügt, sollte die folgenden Maßnahmen ergreifen:
Landing-Page
Es kann sein, dass Besucher auf der Seite nicht die versprochenen Produkte findet. Oft werden Besucher auf die Startseite geleitet und müssen sich dann mühsam das passende Produkte innerhalb der Website suchen. Es macht also durchaus Sinn, rät Hövener, für jede Suchanfrage die möglichst passende Seite herauszusuchen oder sogar spezielle Landeseiten für AdWords-Besucher zu erstellen.
Übereinstimmung von Werbung und Landeseite
Die Werbung gibt oft ein Versprechen, das die Landing-Page dann einlösen muss. Wer also mit "alles sofort lieferbar" in seiner AdWords-Werbung wirbt und dann ein bestimmtes Produkt als "out of stock" anzeige, verärgere Kunden und sorge für Kaufabbrüche. Deshalb sollten die Texte der Werbungen eindeutig darauf überprüft werden, ob sich diese auch in der Praxis bewahrheiten.
Reibungsverluste
Einige Shops - insbesondere bei teuren oder erklärungsbedürftigen Produkten wie Swimming-Pools oder Profi-Alarmanlagen - haben den Nachteil, dass ein potenzieller Neukunde nicht direkt bestellt, sondern sich bei der Hotline oder per Email meldet, um Rückfragen zu stellen. Wer dann direkt telefonisch bestellt, ist zwar ein zahlender Kunde, aber leider einer, der in keiner AdWords-Statistik als solcher auftaucht.
Wenn die Bestellungen trotz Optimierung nicht steigen, liegt das Problem oft bei der Website und nicht bei der Kampagne. Mögliche Gründe sind die Auswahl der angebotenen Produkte, unattraktive Preise oder schlechte Benutzerführung,