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"Scroogled" Microsofts Anti-Google-Kampagne

Ein kleines Advents-Scharmützel hat Microsoft mit Google begonnen: Auf einer eigens eingerichteten Website "Scroogled" wirft Microsoft dem Suchmaschinengiganten unlauteren Wettbewerb vor: Händler können sich in Googles Shopping-Angebot bessere Platzierungen erkaufen.

Der Name der Kampagne "Scroogled" bezieht sich dabei auf den Weihnachtsmuffel und Menschenfeind Ebenezer Scrooge aus Charles Dickens Weihnachtsgeschichte. Der Vergleich hinkt zwar, denn Scrooge ist ja bekanntermaßen geizig und wird vor allen Dingen am Ende auch geläutert, auf seiner Website wirft Microsoft Google jedoch vor, Nutzer gezielt zu täuschen. Der Claim weckt nicht zuletzt auch Assoziationen zu dem Begriff  "Screwed", was im übertragenen Sinn  "übervorteilt" oder "gelinkt" bedeuten kann. 

Die Suchergebnisse in der "Shopping"-Produktsuche wären nämlich, so Microsoft,  keineswegs - wie angegeben - nach Relevanz sortiert, sondern wären zum Teil erkauft. Als Nutzer könne man so leicht eine "Werbeanzeige mit einem ehrlichen Suchergebnis verwechseln", so heißt es in einem Blogeintrag zur Kampagne.

Tatsächlich gab Google kürzlich bekannt, man habe die Produktsuche auf ein "kommerzielles Modell auf der Basis von Product Listing Ads" umgestellt. Bis Mitte 2013 wolle man dieses Modell auch in anderen Ländern - unter anderem Deutschland - einführen. Der Internetgigant glaubt, dass "eine kommerzielle Beziehung zu den Händlern zu besseren und aktuelleren Produktinformationen und damit zu besseren Einkaufsergebnissen für die Benutzer" führen werde. Und gleichzeitig natürlich auch für "eine bessere Qualität des Traffics für die Händler".

Bei der eigenen Suchmaschine Bing, so Microsoft, sei dies natürlich nicht der Fall: Hier soll nach wie vor alles mit rechten Dingen zugehen. Google hat bislang noch nicht auf die Microsoft-Kampagne reagiert.

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