
Google TV Deutsche Fernsehsender in Abwehrhaltung
Google-TV soll in Zukunft auch Fernsehprogramme via Internet empfangen können - auch in Deutschland. Doch nicht alle Fernsehsender sind mit dem Vorstoß von Google in das Fernsehsegment einverstanden. RTL stellt sich gegen den Internetriesen und will seine Programmangebote sperren.
Konkurrenz für Smart-TVs: Mit "Google TV" will der Suchmaschinenriese das deutsche TV-Geschäft erobern. Das Angebot soll Funktionen des Smartphone-Betriebssystems Android auf den Fernseher bringen, indem Kunden mithilfe einer Settopbox die Medienplattform Google Play nutzen können.
Die Verwendungsmöglichkeiten sind recht vielfältig, so kann Google TV sowohl zum Empfang konventioneller Fernsehsender wie auch als Internet-Browser genutzt werden. Außerdem lassen sich darauf Apps und Online-Computerspiele installieren.
Doch bislang stehen nicht alle Fernsehsender dem Projekt offen gegenüber. So muss Google auf Inhalte der RTL Gruppe wohl verzichten, denn das Medienunternehmen will seine Programme für das Angebot sperren. Die RTL Gruppe sieht Googles Vorstoß ins TV-Geschäft als äußerst kritisch an, berichtet das News-Portal "Deutsche Wirtschafts Nachrichten". "Wir scheuen uns nicht vor Wettbewerb, haben aber bekanntlich etwas dagegen, dass Dritte versuchen, die von uns aufwendig erstellten Inhalte auf unsere Kosten zu kommerzialisieren", begründete das Unternehmen die Entscheidung.
Bei ProSiebenSat.1 wird das Projekt derweil etwas entspannter betrachtet. "Wir stehen dem Start dieser Nischen-Angebote völlig gelassen gegenüber. Im Markt der hybriden TV-Applikationen zählt nicht der technische Service sondern vor allem der Content selbst. Und wo Content King ist, ist alles andere zweitrangig", so das Unternehmen. Die Sendergruppe will dazu mit eigenen Angeboten überzeugen: So wären MyVideo als webbasierter TV-Kanal oder Maxdome als Online-Videothek bereits Portale, mit denen "wir branchenfremden Technik-Unternehmen meilenweit voraus sind".