
Lena Hackelöer, CEO von Brite
Lena Hackelöer, CEO von Brite
Das Fintech Brite steht für Zahlungen in Echtzeit und will Händlern in Deutschland die schnelle und unkomplizierte Auszahlung von Geld ermöglichen - etwa bei Retouren. Wie aus reiner Technologie ein nutzbares Produkt wird, verrät Brite-CEO Lena Hackelöer im Podcast.
Seit einigen Jahren sind Instant Payments, also Überweisungen in Echtzeit, in der Bankenwelt angekommen. Sichtbar sind sie bis heute aber vor allem dann, wenn der Nutzer beim Online-Banking zwischen einer Standardüberweisung und einer Echtzeitüberweisung wählen kann. Denn so richtig im Alltag angekommen sind die Blitzüberweisungen noch nicht - nicht zuletzt, weil noch immer nicht alle Banken die schnellen Zahlungen technologisch abwickeln können.
Das möchte das schwedische Fintech Brite ändern. Das Stockholmer Start-up hat sich auf Echtzeitzahlungen spezialisiert. Genauer gesagt darauf, aus den durch die Digitalisierung und Open Banking gewachsenen Möglichkeiten neue Produkte zu schaffen, die Unternehmen leicht nutzen können. In 21 europäischen Märkten bietet Brite Sofortzahlungen zwischen Verbrauchern und Händlern an, direkt von Konto zu Konto. 3.800 Banken sind an das Brite-Netzwerk angeschlossen.
Auszahlungen in Echtzeit
In Deutschland konzentriert sich Brite auf Auszahlungen in Echtzeit, etwa für Versicherungsleistungen, Lohnzahlungen oder im Handel für Rückzahlungen, etwa bei Retouren. Das funktioniert so: Der Händler schickt dem Kunden einen Link zu einer Auszahlungsseite. Dort wählt der Kunde seine Bank aus, authentifiziert sich und bestätigt sein Bankkonto. Sekunden später hat er das auszuzahlende Geld auf seinem Konto.
So charmant dieses Verfahren auch ist und so sehr auch die Kundenzufriedenheit fördern kann - für Händler ist es nur ein kleines Puzzlestück im komplexen Bild ihrer Zahlungsabwicklung. Das ist auch Lena Hackelöer bewusst, die Brite 2019 gegründet hat. Ihre Vision ist daher, ein Produkt zu kreieren, das sich unkompliziert mit wenig Aufwand in die bestehende Payment-Landschaft einbinden lässt. Und darin hat die Deutsch-Schwedin Erfahrung: Sie war von 2010 bis 2017 im Management von Klarna tätig und hat den Marktstart des Buy now, pay later-Anbieters in Deutschland maßgeblich mitgestaltet. Sie kennt die Payment-Branche in Deutschland und weiß auch, dass Händler keine unbegrenzten Ressourcen haben, um sich um jede technologische Innovation zu kümmern.
Daher kooperiert sie in Deutschland mit der Klarna-Tochter Sofort, um Händlern einen leichten Zugang zu den Instant Payouts von Brite zu ermöglichen. Persönliche Kontakte, so verrät sie, waren dabei nicht im Spiel - nur das Wissen um den Markt. Außerdem erläutert sie im Podcast, wann Instant Payments eine ernstzunehmende Rolle spielen werden und dass Händler nicht sofort auf jeden Trend im Payment aufspringen müssen.
Zum Podcast:
Musik von FRAMETRAXX
Für den Podcast "Touch Point" der INTERNET WORLD treffen wir uns mit spannenden Menschen aus der Digitalbranche und sprechen über aktuelle Trends im Online-Handel.