
Top 20 Fashion Retail Studie: Online-Modemarkt in der EU wird bis 2025 um 50 Prozent wachsen
Trotz Corona und Einbruch des Konsumklimas geht das belgische Beratungsinstitut CBCommerce.eu von einem stetigen Wachstum des Online-Modehandels in der EU aus, befeuert vom zunehmenden Second-Hand-Segment. Das aktuelle Top-20-Ranking wird angeführt von Zalando.
Auf insgesamt 119 Milliarden Euro summierte sich der Umsatz im EU-Online-Modemarkt im vergangenen Jahr. Bis 2025 wird dieser Umsatz auf schätzungsweise 175 Milliarden Euro anwachsen, prognostiziert das Beratungsbüro Cross Border Commerce Europe (CBCommerce.eu). Umsatztreiber dürften nach Einschätzung des Büros C2C-Marktplätze sein, die Wiederverkauf und nachhaltige Second-Hand-Mode anbieten.
Aktuell steht die Fashion-Branche jedoch unter Druck. Die makroökonomischen Verschlechterungen nach Covid und der Inflationsdruck aufgrund des Ukraine-Krieges wirken sich zunehmend auf das Einkaufsverhalten der Kunden aus. Es wird erwartet, dass die europäische Modenachfrage im Jahr 2022 stark beeinträchtigt wird, da die Preise stark steigen. Steigende Fracht-, Energie-, Rohstoff- und Arbeitskosten werden in den Verbraucherpreisen berücksichtigt.
Segment wächst stetig
Der gesamte EU-Online-B2C-Markt belief sich im Jahr 2021 auf 639 Milliarden Euro. Davon entfallen aktuell rund 18 Prozent auf den Fashion-Bereich. Der gesamte Online-Modeumsatz in der EU von 119 Milliarden Euro entspricht einem Marktanteil von 25 Prozent des gesamten Modemarktes.
Dieser Marktanteil wird 2025 von 25 Prozent auf 33 Prozent steigen, so ein Ergebnis der Studie. CBCommerce.eu prognostiziert einen Online-Anteil am Fashion-Markt, der auch nach Corona dauerhaft und deutlich über dem Vor-Corona-Anteil liegen wird.
Der Bericht "Top 20 Fashion Retail Europe" enthält auch eine Übersicht der größten Player auf dem europäischen Markt:

Cross Border Commerce Europe
Die führenden Cross-Border-Fashion-Hauptakteure sind Zalando, Amazon, Shein, der Fast-Fashion-Player Inditex (Zara) und H&M. Zalando, mit 14 Milliarden Euro GMV (Gross Marketing Volume = Gesamtwert der auf der Plattform gehandelten Waren) im Jahr 2021, hat einen Anteil von 11,7 Prozent am gesamten Online-Modemarkt mit dem Ziel, diesen bis 2025 zu verdoppeln (ca. 23 Prozent). Dies wird zu einem Anteil von 5 Prozent am gesamten Fashion-Markt in der Mode führen. Damit würde dann Zalando mit den Fashion-Marktführern Inditex und H&M konkurrieren.
Nachhaltigkeit im Trend
Neue, stark wachsende C2C-Player für Gebrauchtware wie Vinted, der 3,2 Milliarden Euro GMV (2,7 Prozent des Online-Modemarktanteils) realisiert, könnten ihren Umsatz bis 2025 verdoppeln. Das C2C-Segment könnte bis 2025 25 Prozent des gesamten Online-Fashion-Marktes erreichen, das entspräche rund 24 Milliarden Euro.
Etsy (Depop) und Vestiaire Collective operieren als neue Unicorns im selben vielversprechenden Markt. eBay Europa realisierte ein Viertel seines GMV (im Wert von 23 Milliarden Euro) in "Fashion", ein Anstieg im Vergleich zur Zeit vor Covid. Als Hauptgrund sieht CBCommerce.eu einen Wechsel in der Verbrauchermentalität, die immer stärker auf Nachhaltigkeit achtet.
Neue Digital Native Verticals
Allbirds, Gymshark, NA-KD, Qwertee und Stitch Fix sind im Newcomer aus dem Netz, die sich als Digital Native Vertical Brands profilieren. Sie werden nach Ansicht von Cross Border Commerce Europe eine Schlüsselrolle bei der Online-Modeinnovation spielen.
"Es ist ihre Mission, die Art und Weise zu verändern, wie Menschen Kleidung finden, die sie lieben, indem sie neue Technologien in die Online-Reise einbetten", schreibt Carine Moitier, Gründerin von CBCommerce.eu.