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Google Shopping Google-Experte Ollefs: "Amazon-Seller müssen ihr Geschäft diversifizieren"

Bernhard Ollefs, Geschäftsführer der Berliner Agentur Webworks

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Bernhard Ollefs, Geschäftsführer der Berliner Agentur Webworks

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Google schraubt seit Monaten an seiner Produktsuchmaschine Google Shopping, um Amazon das lukrative E-Commerce-Feld nicht kampflos zu überlassen. Gut so, sagt Bernhard Ollefs von der Agentur Webworks. Vor allem Amazon Seller fänden dort eine gute Marketing-Alternative.

Amazon ist zwar die Produktsuchmaschine Nummer 1 unter den kaufwilligen Internet-Nutzern, aber Google will das nicht auf sich sitzen lassen: Seit Monaten schraubt die Suchmaschine kräftig an ihrer eigenen Produktsuchmaschine Google Shopping: Kürzlich wurde das Portal in neuem Look wieder eröffnet.

In den USA zieren neuerdings Nutzerfotos die Bewertungen - wohl um zu signalisieren: "Unsere Bewertungen sind echt!" Noch gelten die Bemühungen, in Sachen Produktsuche wieder zu Amazon aufzuschließen, vornehmlich dem US-amerikanischen Markt; aber auch hierzulande ist Google Shopping ein Marketing-Kanal, den auch Amazon-Händler für sich nutzen können, meint Bernhard Ollefs, Geschäftsführer der Berliner Online-Marketing-Agentur Webworks.

Herr Ollefs, Sie sprechen mit Vorliebe auf Amazon-Konferenzen über die Vorzüge von Google Shopping. Warum?
Bernhard Ollefs:
Amazon-Händler stehen in einer sehr hohen Abhängigkeit zu Amazon. Ob das Geschäft zukünftig funktioniert, hängt von den Spielregeln des Handelsgiganten ab. Für Händler ist es daher wichtig, das eigene Geschäft zu diversifizieren und Kunden über verschiedene Kanäle zu gewinnen. Dies kann über unterschiedliche Wege gelingen: mehr Produkte, mehr Marktplätze, ein eigener Online Shop mit eigenen Kunden. Geht man letzteren Weg, kommt früher oder später die Frage auf, wie man Traffic auf den eigenen Shop bekommt. Google Shopping ist dafür ein hervorragender Kanal, der noch dazu seit Jahren stark wächst.

Eignet sich Google Shopping als Marketing-Kanal für alle Amazon-Verkäufer?
Ollefs:
Das hängt von den Zielen des Sellers ab - und von seinem Sortiment. Es eignen sich grundsätzlich Produkte, zu denen wie bei Amazon eine "Pull-Nachfrage" besteht - also Produkte, nach denen Kunden aktiv suchen. Zudem sollten Produkte margenseitig großzügig gestaltet sein, damit sich die Bewerbung lohnt. Wie bei Amazon Sponsored Products, das ja auch CPC-basiert arbeitet, kann man bei Google Shopping viel Kapital verbrennen, bis sich eine Kampagne wirklich lohnt.

Welche typischen Fehler machen Händler bei ihrer Google-Strategie?
Ollefs:
Zu oft haben Händler keine guten Produktdaten. Oft fehlt es auch an einer durchdachten Kampagnenstruktur beziehungsweise an einer gezielten Aussteuerung basierend auf den Zielsetzungen des Unternehmens. Händler müssen wissen: Welche Produkte sind Margen-Bringer, die ihr Verkaufspotenzial noch nicht ausgeschöpft haben? Bei diesen Produkten kann man intensivere Kampagnen vertreten. Margenschwache Produkte wiederum rechtfertigen keine hohen CPC-PReise - außer das Ziel lautet Abverkauf. 

Beim AmazonWorld Summer Camp am 29. August in Hamburg werden Sie auch wieder vornehmlich Amazon-Seller über die Vorzüge von Google Shopping aufklären. Worum geht es bei Ihrem Vortrag?
Ollefs:
Die Fragen lauten: Was ist Google Shopping und wie funktioniert es? Welche Voraussetzungen müssen zur Teilnahme an Google Shopping erfüllen? Was sind die wichtigsten Optimierungshebel?

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