
Social Commerce ist weltweit heute schon für mehr als 30 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr gut. Wie Onlinehändler auf Facebook und Instagram sichere Payment-Lösungen anbieten können, erläuterte Antonio Lemke auf dem Payment Summit 2022 in Hamburg.
90 Prozent aller Online-Shopper nutzen soziale Medien. 38 Prozent dieser Gruppe werden über ihre Social-Media-Kanäle auf neue Produkte aufmerksam. Weltweit werden dadurch jährlich mehr als 30 Milliarden Dollar durch Social Media umgesetzt. Das bedeutende Stichwort hinter diesen Zahlen lautet Social Commerce: der Verkauf von Produkten über Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram. Onlinehändler verknüpfen hier ihre "soziale Präsenz" sowie Rezensionen und Empfehlungen mit einer unmittelbaren Kaufoption. Unkompliziert und schnell schließen Interessenten die Bestellung direkt dort ab, wo sie auf einen Artikel stoßen. Doch wie sieht es beim Payment aus?

Antonio Lemke von Accenture
privat
Um diese Frage drehte sich der Vortrag von Antonio Lemke auf dem Payment Summit 2022 in Hamburg. Er ist Senior Manager Payment Solutions bei der Unternehmensberatung Accenture.
Social Commerce bedeutet, dass der Verkauf direkt in der Social Network Plattform stattfindet, also nicht über eine Weiterleitung in einen separaten Webshop. Das schafft Vertrauen und vereinfacht den Kaufprozess. Bis 2028 soll Social Commerce bis zu drei Billionen US-Dollar pro Jahr umsetzen. In China kauft bereits knapp die Hälfte aller Online-Kunden über Social Media ein. Europa hinkt noch zurück, für Lemke ist das auch ein Generationenproblem.
Wichtige Faktoren sind neben dem Content auch die Interaktion mit der Marke und der Komfort beim Einkaufen. Treiber im Social Commerce sind auch Chatbots, Nano-Influencer und Group-Buying. Social Media-Persönlichkeiten, die eher kleine Nischen besetzen und über eine begrenzte Reichweite, aber viel Autorität verfügen, werden als Nano-Influencer bezeichnet. "Nano-Influencer und Group-Buying ergänzen sich perfekt", sagt Lemke, "Die Influencer schließen sich zusammen und können so eine große Gruppe erreichen, die dann gemeinsam ein Produkt zum Sonderpreis kaufen kann."
Metaverse auch für B2B-Kunden
Auch das Metaverse wird in Zukunft eine Rolle spielen: "Handlungsräume werden zu Handelsräumen", so Lemke. Es wird sich seiner Ansicht nach auch auf den B2B-Sektor ausdehnen. Der B2B-Kunde erwartet auch dort das gleiche Einkaufserlebnis wie ein B2C-Kunde.
Beim Payment sind Händler einerseits dazu verdammt, eine perfekte Convenience zu bieten. Andererseits müssen sie sich mit dem arrangieren, das die Plattformbetreiber ihnen an Möglichkeiten bieten. In Anbetracht dessen sieht Lemke hier vor allem die Plattformbetreiber in der Pflicht, ein perfektes Einkaufserlebnis zu bieten.
Trends der Zukunft
Ein Payment-Thema der Zukunft wird die Digitale Identität sein, die den Kaufvorgang erheblich vereinfachen könnte. Auch digitale Zahlungsmittel innerhalb einer Plattform - Stichwort Facebook Libra - könnten das Social Shopping beeinflussen. Haupt-Aufgabe der Enabler, die die Plattform zur Verfügung stellen, wird es auch sein, die Sicherheit beim Bezahlen zu gewährleisten.
Der Payment Summit 2022, die führende Fachkonferenz zum Thema Bezahlen im digitalen Handel, findet am 25. und 26. Oktober in Hamburg statt. Sie können an der hybriden Konferenz auch online teilnehmen. Tickets gibt es hier.