
Yapital macht weiter Druck, um seine Wallet im Markt zu positionieren: Nun hat das Bezahlsystem von Otto Gespräche mit Banken begonnen. Ziel ist, Konten in die digitale Geldbörse zu integrieren.
Die Gespräche über entsprechende Kooperationsmodelle mit Banken befinden sich laut Yapital-CEO Nils Winkler bereits in einem "fortgeschrittenen Stadium". In den kommenden Monaten, so die Hoffnung des Paymentanbieters der Otto Group, sollen erste Partnerschaften verkündet werden können.
Das Konzept sieht wie folgt aus: Der Kunde der Partnerbank kann Yapital mit wenigen Klicks mit seinem bereits existierenden Bankkonto verbinden. Dieses Konto wird dann automatisch als Zahlungsquelle bei Yapital hinterlegt. Um bezahlen zu können, muss ein Prepaid-Guthaben in die Wallet geladen werden. Auf Wunsch wird dieses Guthaben automatisch über das Bankkonto nachgeladen, wenn es unter einen bestimmten Guthabenbetrag sinkt.
Mit dem Kooperationsangebot will Yapital die Banken mit ins Boot holen, denn nur wenn eine Wallet die komfortable Nutzung möglichst vieler unterschiedlicher Bezahlmethoden vereint, hat sie Aussicht auf die nötige Verbreitung im Markt. "Banken können ihren Kunden damit einen echten Zusatznutzen bieten und gleichzeitig die Zahlungsbewegungen auf ihren eigenen Produkten, zum Beispiel dem Girokonto, sichern. Schließlich ist das Konto als Zahlungsquelle bei Yapital hinterlegt. Zahlt der Kunde also mit Yapital, bleibt er weiterhin Kunde seiner Hausbank", argumentiert Winkler. Die Endkunden könnten weiterhin die Leistungen ihrer Banken nutzen, hätten aber gleichzeitig die Vorteile von mobilen Payment.
Yapital arbeitet sich seit Sommer 2013 Schritt für Schritt in den Payment-Markt vor: Neben der Anbindung von Händlern - zuletzt etwa Sport Scheck und Rewe - sollen Kooperationen mit Payment Service Providern wie Computop den Einsatz des Bezahlverfahrens in Online-Shops forcieren. Gleichzeitig baut Yapital die nutzbaren Features aus, etwa das Bestellen und Bezahlen direkt über einen QR-Code auf Werbeträgern. Dennoch wird es schwer sein, den großen Wettbewerber Paypal das Fürchten zu lehren: Noch geben 62 Prozent der Internet-Nutzer Paypal als ihr präferiertes Zahlungsmittel an.