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Agof facts & figures Wie Spielzeug, Bücher und Telco online laufen

Shutterstock.com/Poznyakov
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Mit vier Sonderauswertungen hat die Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung im dritten Quartal wieder die Online-Potenziale bestimmter Branchen analysiert. Spielzeug etwa wird immer öfter online gekauft.

Gute Nachrichten für Hersteller von Spielwaren und Babybedarf, die ihre Artikel auch übers Web vertreiben: Die Zielgruppe ist ebenfalls dort zu finden. Laut aktueller Sonderauswertung der Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (Agof) zeigen 14,52 Millionen Nutzer des stationären und 12,73 Millionen User des mobilen Internets reges Interesse an Produkten dieses Segments - nicht nur in Bezug auf die Recherche.

Rund 13,26 Millionen Menschen kaufen Spielzeug auch online ein. Das sind 1,5 Millionen mehr Kunden als noch vor zwei Jahren. Potenzielle Konsumenten von Babyartikeln wiederum sind besonders gut per Smartphone zu erreichen. Während 4,84 Millionen Nutzer, die mit Produkten aus diesem Bereich etwas anfangen können, regelmäßig mobil im Web unterwegs sind, surfen "nur" 4,23 Millionen am heimischen PC.

Verwunderlich sind diese Fakten indes nicht, wie ein Blick auf die demographischen Werte der Zielgruppe zeigt: Mehr als die Hälfte der Kinderartikel-affinen User sind zwischen 30 und 49 Jahren alt, mehr als zwei Drittel sind zudem berufstätig. Offenbar ist zeit also ein wertvolles Gut für den potentiellen Kundenkreis, weshalb sich Mütter und Väter bevorzugt im Internet über Spielwaren und Babybedarfsartikel informieren - und diese auch dort bestellen.

Telco und Versicherungen auch im Web gefragt

Auf immer mehr Interesse stoßen außerdem die Segmente Telekommunikation und Versicherungen, wobei sich über die Themen Smartphones und Handytarife mittlerweile mehr Kunden - nämlich 20,82 Millionen beziehungsweise 14,93 Millionen Nutzer - mobil ansprechen lassen als über das stationäre Internet. Bei Versicherungen überwiegen dagegen klar die Interessenten, die sich am PC informieren (fast 15 Millionen), während nur ein kleiner Teil (2,38 Millionen) mobil recherchiert. Die Versicherungsunternehmen liegen demnach völlig richtig, wenn sie bereits 26 Prozent ihres Werbebudgets in Online-Kampagnen investieren.

Wesentlich weniger aktiv sind dagegen die Buchhändler, die lediglich vier Prozent ihrer Spendings in Online-Kampagnen fließen lassen. Mobil ist es sogar nur ein Prozent. Dabei ist gerade die Zielgruppe in diesem Segment besonders Internet-affin: Rund 25 Millionen Onliner deutschlandweit haben in den vergangenen zwölf Monaten ihren Lesestoff über das stationäre Web geordert, immerhin 7,17 Millionen bestellten Bücher über ihr Smartphone. Damit bleiben Bücher - ob Roman oder Sachbuch, ob gedruckt oder als digitale Ausgabe - laut Agof-Sonderauswertung Deutschlands liebste E-Commerce-Artikel.

Das ruft zwangsläufig immer wieder neue, aber auch alte Player auf den Plan: Gerade hat das Start-up readfy eine App gelauncht, die den Bücherkonsum per Flatrate ermöglicht. Und der Online-Marktplatz Amazon hat sein Angebot Kindle Unlimited nun auch in Deutschland gestartet.

Als Basis für alle vier Sonderauswertungen "Agof facts & figures" dienen die Markt-Media-Studien "internet facts" und "mobile facts" der Arbeitsgemeinschaft online-Forschung. Untersucht wurde dafür der Weiteste Nutzerkreis (WNK), der 52,71 Millionen deutschsprachige und in Deutschland wohnhafte Personen ab 14 Jahren umfasst, die das stationäre Internet zwischen April und Juni 2014 mindestens einmal genutzt haben. Bei den Zahlen für Mobile umfasst der WNK 34,06 Millionen Personen.

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