
Online-Handel in DACH Schweizer Shopper ticken anders als deutsche
Auch wenn die wichtigsten Kriterien für ein gutes Shopping-Erlebnis im Web in allen drei Ländern dieselben sind: Online-Käufer in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterscheiden sich durchaus.
Webshopper in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben zwar einiges gemein, ticken aber auch oft unterschiedlich. Während in allen drei Ländern die beiden wichtigsten Kriterien für ein gutes Shopping-Erlebnis eine gute Produktqualität und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis sind, gehen die Meinungen über weitere bedeutende Faktoren auseinander: Bei den Schweizern rangiert "Offenlegung aller Kosten" auf Platz drei, in Deutschland nur auf Rang vier und in Österreich nur auf Rang sechs
Dagegen ist in der Alpenrepublik und bei den Deutschen der Service deutlich wichtiger als bei den Eidgenossen. Diese Ergebnisse ergab ein Vergleich der Studie "Erfolgsfaktoren im E-Commerce - Top Online-Shops in der Schweiz 2014", die der ECC Köln in Zusammenarbeit mit Namics und prudsys mit den deutschen und österreichischen Ausgaben der Studie durchgeführt hat.
Generell lässt sich der Erhebung zufolge bei Schweizer Konsumenten ein tendenziell geringerer Anspruch an Webshops erkennen in Anbetracht der Top-10-Kriterien (siehe Grafik). So bewerten beispielsweise knapp 51 Prozent der Eidgenossen die Produktqualität als "absolut wichtig", bei den deutschen (60 Prozent) und Österreichern (58 Prozent) sind dies etliche Käufer mehr. "Die im Vergleich durchweg geringeren Ansprüche der Schweizer an Online-Shops lassen sich durch den höheren Professionalisierungsgrad der Webshops in Deutschland sowie die höhere Kauffrequenz der deutschen Shopper erklären", erläutert Sabrina Mertens, Leiterin des ECC Köln. "Je exzellenter die Shops sind und je häufiger online eingekauft wird, desto höher ist auch das Anspruchsdenken der Konsumenten."
Schweizer shoppen seltener, geben aber mehr aus
Auf der anderen Seite bedeute dies, dass im Schweizer Markt noch ein höheres Potenzial in Bezug auf Online-Umsatzanteile bestehe, so Mertens. Diesen Schluss legt auch die Tatsache nahe, dass sich die Kauffrequenz von Land zu Land unterscheidet: Während die Schweizer zu rund 45 Prozent mindestens einmal im Schnitt pro Monat online shoppen, liegt dieser Anteil in Österreich bei etwa 54 Prozent, in Deutschland sogar bei rund 66 Prozent.
Allerdings geben die Eidgenossen bei ihren Einkäufen jeweils mehr Geld aus: Bei knapp 40 Prozent der befragten Konsumenten landen Waren im Wert von mehr als 100 Schweizer Franken (rund 82 Euro) im virtuellen Einkaufswagen. Auch unter Berücksichtigung von Währungs- und Kaufkraftunterschieden wird in den beiden Nachbarländern weniger ausgegeben: Nur jeder vierte Österreicher und knapp 18 Prozent der Deutschen zahlen im Schnitt mehr als 100 Euro pro Online-Einkauf.
Für die Studie wurden 1.300 Schweizer Konsumenten (internetrepräsentativ) zu ihrem Online-Kaufverhalten und ihrem Shopping-Erlebnis im Internet befragt.
Im Rahmen der deutschen Studie hat der ECC Köln zudem sieben Praxistipps für Webshops veröffentlicht. Wie Online-Händler weltweit mehr Geld verdienen können, hat darüber hinaus asknet erarbeitet.