INTERNET WORLD Logo Abo
Parteiwebseiten sind Sympathiebringer

Parteiwebseiten sind Sympathiebringer

Spätestens der Erfolg von Barack Obama bei der US-Wahl hat gezeigt, dass Wahlkampf mehr und mehr auch im Internet stattfindet. Doch finden die Nutzer die gesuchten Inhalte auch auf den Parteiwebseiten?

Zwei Drittel der deutschen Internetnutzer suchen im Internet nach politischen Informationen, fand das Forschungsunternehmen Facit Digital in einer Studie heraus. Die Nutzer erwarten von den Webseiten der Parteien in erster Linie eine klare Darstellung der eigenen Position zu verschiedenen Themen. Des Weiteren interessieren sie sich für das jeweilige Parteiprogramm und für Lebensläufe der wichtigsten Personen.

Auch Informationen zu den Kandidaten der Landeslisten und ein direkter Kontakt zu den Abgeordneten ist den Webnutzern wichtig. Eine Suchfunktion für den Kandidaten des eigenen Wahlkreises wird von vielen ebenso als Standard vorausgesetzt wie ein kurzer Abriss zur Parteigeschichte. Zwar werden die meisten Seiten diesen Anforderungen gerecht, dennoch gibt es in Sachen Auffindbarkeit und Usability vielfach noch Nachholbedarf.

Laut der Studie konnten sich 42 Prozent der Nutzer nicht in zwei Minuten zum Standpunkt der SPD und FDP zum Thema Energiepolitik informieren. Bei der CDU konnten sich dagegen 61 Prozent der Teilnehmer mit den gewünschten Informationen versorgen. Am besten schnitten hier die Linke und die Grünen ab. Auf deren Websites fanden 74 beziehungsweise 86 Prozent der Internetnutzer die geforderten Informationen innerhalb der Zeitgrenze. In der Betrachtung aller Einzelaspekte liegen die Webseiten von Bündnis'90/Die Grünen und von der CDU in der Wählergunst klar vorn. Die SPD-Website kann nicht recht überzeugen und liegt damit im Mittelfeld, während die FDP den größten Nachholbedarf im Internet hat.

Inhaltlich könnten die Parteiwebseiten ihren Nutzern mit weiteren Inhalten entgegen kommen. So wünschen sich der Untersuchung zufolge 45 Prozent der Teilnehmer nähere Informationen zum deutscen Wahlrecht oder gar eine Einführung in das politische System der Bundesrepublik. Wie die Studie nachweisen konnte, führt der Besuch der Webseite bei fast allen Parteien zu einem Sympathieanstieg.

Lediglich die Webseite der FDP kann mit ihrem Webauftritt bei den Studienteilnehmern nicht punkten. Vor allem die eigenen Parteianhänger sind nach dem Webseitenbesuch enttäuscht. Die stärkste Sympathiewirkung insbesondere bei unentschlossenen Wählern erzielt der Webauftritt der Linken, der wie die Partei selbst in erster Linie polarisiert. An der Untersuchung nahmen 260 wahlberechtigte Internetnutzer teil. Die Ergebnisse der Studie stehen auf der Webseite von Facit Digital zum Download bereit.

Das könnte Sie auch interessieren