
Internet-Werbung 2014 Gesundes Wachstum der Online-Werbung 2014
Der OVK weist nur noch Display-Zahlen aus
Der OVK weist nur noch Display-Zahlen aus
Das erste Halbjahr war verhaltener als gedacht, doch jetzt zieht Online wieder an. Der OVK-Report beziffert den Anstieg für digitale Werbung für 2014 auf 6,8 Prozent.
Man muss eigentlich nur die Messehallen der dmexco betreten, schon wird deutlich: Der Online-Branche geht es gut. 2009 belegte die Digital Marketing Exposition and Conference gerade einmal eine Messehalle und das danebenliegende Kongresszentrum am Messe-Eingang Nord. Auf 13.000 Besucher und 290 Aussteller kam man damals. 2014 bewegt sich das große Schaulaufen der Digitalbranche hingegen in ganz anderen Dimensionen: Drei Hallen des weitläufigen Messegeländes umfasst die zweitägige Veranstaltung rund um die digitale Wirtschaft.
Fast scheint es, als hätten sich Deutschlands Digital-Unternehmen Frank Schneiders Devise zu Eigen gemacht: "Wer erfolgreich am Markt agiert oder eine neue Innovation im Digital Business vorstellen möchte, der ist einfach auf der dmexco präsent“, so der Director Marketing, Sales & Operations bei der dmexco-Messe. Erstmals hat die Zahl der Aussteller in diesem Jahr die 800er-Marke überschritten. Auch die Zahl der Besucher wird am Ende neue Rekordwerte erreichen, deutlich über 25.000 sollen es in diesem Jahr werden. Und Schneiders Kollege Christian Muche, Director Business Development, Strategy & International, sieht immer noch Luft nach oben: "Das Erreichen der Wachstumsgrenzen ist noch nicht in Sicht. Das digitale Geschäft vergrößert sich stetig auf einer weltweiten Basis.“
1,4 Milliarden Euro netto für digitale Werbung
Die wieder steigende Investitionsbereitschaft der Industrie in digitale Werbung spiegelt die aktuelle Wachstumsprognose für 2014 wider, die der Online-Vermarkterkreis (OVK) im BVDW zur Eröffnung der Messe in seinem "Online Report 2014/2“ präsentiert. Bis Jahresende prognostiziert der OVK Werbespendings von insgesamt mehr als 1,4 Milliarden Euro netto für Online und Mobile.
OVK-Sprecher Paul Mudter zeigt sich denn auch mit der Entwicklung der Werbeumsätze sehr zufrieden. Dennoch: Gegenüber dem Frühjahr mussten die Vermarkter ihre Wachstumserwartungen für 2014 nach unten korrigieren. Damals ging man noch von 8,4 Prozent aus. Nun läuft es auf eine Steigerung von 6,8 Prozent gegenüber 2013 hinaus. "Im ersten Halbjahr 2014 war im Hinblick auf die klassische Display-Werbung eine gewisse Zurückhaltung im Markt spürbar“, gibt Mudter zu. "Es wäre auch überraschend, wenn der Markt auf die anhaltende Diskussion um Sichtbarkeit und Werbewirkung nicht reagiert hätte.“
Für das zweite Halbjahr sei aber schon wieder ein deutlicher Anstieg der Buchungen zu verzeichnen, was laut Mudter "sicher auch auf die erheblichen Investitionen der OVK-Vermarkter in Qualitätsstandards für Online-Werbung, Programmatic Advertising und Leistungsnachweise zurückzuführen ist“. Grund zur Beunruhigung haben die Vermarkter ohnehin nicht. Mit 6,8 Prozent ist Digital nicht nur erneut die am stärksten wachsende Gattung mit einem deutlichen Vorsprung vor allen klassischen Medien, mit einem Anteil am Gesamtwerbemarkt (Display-Werbung und Suchwortvermarktung) von 25,5 Prozent rückt Online auch weiter an TV heran. Allein in das Segment Display, also ohne Suchmaschinenmarketing, fließt inzwischen jeder zehnte Werbe-Euro (9,6 Prozent) aus dem Nettowerbekuchen, so ein weiteres Ergebnis des Reports.
Mobile erwirtschaftet netto 107 Millionen Euro Umsatz
Ein großer Teil davon geht in großformatige Werbeformen wie Billboard und Wallpaper. Doch vor allen Dingen pushen die Investitionen in Bewegtbild Online. Allein für Pre-Rolls gaben die Werbungtreibenden im ersten Halbjahr 2014 121 Millionen Euro brutto aus, das sind 23,5 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Zentraler Treiber bleibt zudem Mobile. Wie in den Vorjahren wächst das Segment komfortabel zweistellig mit 65 Prozent. Das ist die Schätzung der Unit Mobile Advertising (MAC) im BVDW in ihrem "Mobile Report 2014/02", der gleichfalls am ersten Messemorgen vorgestellt wurde. Erstmals durchbrechen die Umsätze mit Display-Werbung auf mobilen Endgeräten die 100-Millionen-Euro-Schallmauer (107 Millionen Euro Nettovolumen). "Natürlich sind die Spendings in Relation zu Online immer noch gering", räumt Oliver von Wersch ein, der in dem Branchenverband für Mobile spricht. Mit Wachstumsraten oberhalb von 50 Prozent, und das bereits seit mehreren Jahren in Folge, könne man aber mehr als zufrieden sein. "Ein Großteil der digitalen Kampagnen hat inzwischen einen festen mobilen Bestandteil“, so von Wersch, "Mobile wächst natürlich, weil die Nutzung wächst, aber auch, weil wir inzwischen unsere Hausaufgaben gemacht haben, was Werbeformen, Standardisierung und Reichweitenmessung angeht.“
Dass Mobile auch künftig florieren wird, davon ist man im OVK überzeugt. Technologien, die Smartphone-Funktionalitäten wie Touch, Slide oder Schütteln des Geräts verwenden, um die Stärken von Mobile optimal für eine intelligente Kampagnenausspielung zu nutzen, werden das Segment weiter befeuern.