
gyro Germany
Die dmexco steht vor der Tür und viele Firmen fragen sich, ob es sich noch lohnt, Budget in große Massen-Events zu stecken. Geht der Trend nicht eher zu nischigeren, exklusiveren Inhouse-Veranstaltungen? Das haben wir ausgewählte Branchen-Experten gefragt.
Claudia Leischner, Managing Director gyro Germany:
"Großevents wie die Rockstars oder die dmexco besuche ich schon länger nicht mehr. Für mein Business sehe ich wenig Effizienz in den vereinbarten Terminen und finde auch selten vor Ort Inspiration, die mir in meinem Berufsalltag weiterhilft. Es ist hektisch, es verläuft sich und Treffen können immer nur maximal 15 bis 30 Minuten stattfinden. Ein echtes Face-to-Face verbindlicher Art ist kaum möglich. Jeder präsentiert sich ausschließlich im besten Licht und es ist sehr schwer, hinter die Fassaden von Ausstellern und Besuchern zu blicken. Deshalb besuche ich tatsächlich immer eher kleinere, verbindliche und inhaltsintensivere Events."

bevh
Martin Groß-Albenhausen, stellv. Hauptgeschäftsführer des bevh:
"Beide Veranstaltungsformate haben ihre Berechtigung und sind gleichermaßen wichtig, wenn auch die Zielsetzung und Erwartung der Besucher unterschiedlich sein sollte. Inhouse-Veranstaltungen bieten den Vorteil, mit anderen Anwendern und Experten sehr praxisbezogen und auf die eigenen Systeme und Software zugeschnitten Probleme und Lösungsansätze diskutieren zu können. Der Vorteil großer Messen und Konferenzen wie dmexco oder auch Internet World, K5 sowie OMR ist, dass man dort weit über den Horizont der eigenen Systemlandschaft und Geschäftsmodelle blickt und dadurch die eigenen Rahmenbedingungen in Frage stellen kann."

Ad Alliance
Matthias Dang, Geschäftsführer Ad Alliance:
"Es gibt hier kein entweder-oder, es muss tatsächlich beides geben: Wir brauchen die großen Events, bei denen sich Unternehmen in ihrer gesamten Vielfalt und Größe präsentieren und bei denen Themen angesprochen werden, die die ganze Branche bewegen - von der Zukunft des Digitalmarketing über New Work bis hin zum Datenschutz. Wir brauchen aber genauso sehr die kleinen, inhaltlich spitz zugeschnittenen Veranstaltungen, bei denen sich einige wenige Experten austauschen. Aus diesen werden perspektivisch sicher einige - Themen wie Experten - den Weg auf die große Bühne schaffen."

AppsFlyer
Clara Copeland, Director Sales Central Europe bei AppsFlyer:
"Kleinere, Inhouse Events haben für uns in den letzten Jahren definitiv an Relevanz zugenommen. Der Fokus auf branchen-spezifische Themen und spezialisierter Content ermöglicht einen tieferen Austausch mit gleichgesinnten Teilnehmern der mobilen Marketingindustrie, hilft potenzielle Schnittstellen zu erkennen und relevante Partnerschaften zu schließen. Größere Events bleiben dennoch wichtig, um den Horizont zu erweitern und sich außerhalb der eigenen Blase auszutauschen. Zwar macht es die Masse an Teilnehmern schwieriger die richtigen Ansprechpartner zu finden, dafür lernt man über die neuesten Trends und versteht besser, vor welchen Herausforderungen Unternehmen stehen, die derzeit den nächsten großen Schritt in Richtung Mobile gehen."

Lucky Shareman
Björn Wenzel, Gründer und Geschäftsführer der Agentur Lucky Shareman:
"Große Branchentreffen wie die dmexco oder die OMR in Hamburg bleiben relevant. Natürlich hat jede kleine Nische inzwischen eigene Treffen und Messen. Doch nur bei den Großen können Teilnehmer möglichst viele Themen, Agenturen und Brands an einem Ort treffen. Durch die schiere Menge der spezifischen Events gibt es nur noch wenige Lagerfeuer, um die sich die gesamte Branche schart. Aber: Die Mammut-Events dürfen sich nicht auf ihren vermeintlichen 'Too big to fail'-Status verlassen. Sie müssen Besuchern und Sponsoren auch künftig die richtigen Dienstleistungen bieten. Da sehe ich die OMR aktuell klar vorne."

Edenspiekermann
Christian Hanke, Creative Director und Partner bei der Design- und Digital-Agentur Edenspiekermann:
"Die dmexco ist wieder da und die OMR haben ihren absoluten Höhepunkt erreicht. Für Branchenvertreter ist es schlicht nicht möglich, sich einem der beiden Events komplett zu entziehen. Auch wenn die Hamburger Rockstars in diesem Jahr hauptsächlich viel Blingbling und Bass geliefert haben, ist die Daseinsberechtigung trotzdem unumstritten. Es ist davon auszugehen, dass die Konkurrenz aus Köln im September nachziehen wird. Das Aufrüsten der beiden Großen eröffnet damit gerade kleineren Events die Möglichkeit, sich auf den eigentlichen Kernaspekt des Marketing zu konzentrieren: Qualität vor Quantität. Weniger Speaker und kleineres Programm, dafür aber tiefere Insights, echte persönliche Begegnungen und präziserer Fokus. Mögliches Ergebnis: Echter Mehrwert für den Einzelnen statt Befriedigung der Massen."

DAC Group Deutschland Gmbh
Svenja Kristin Robinson, Director Client Service der DAC Group Deutschland Gmbh:
"Massenevents wie die dmexco (und in bedingtem Maße auch die OMR) sind auf dem absteigenden Ast, weil sie immer mehr Branchenteilnehmern nur noch schwere Füße und hohe Hotelrechnungen einbringen. Wertvoller und entsprechend auch wertgeschätzter sind inzwischen nischigere, exklusive Inhouse-Events, was man unter anderem an den aus dem Boden sprießenden Meet-ups zu allen möglichen Themen sieht. Die Besucher haben das Gefühl, dort inhaltlicher und intensiver mit Veranstaltern und übrigen Teilnehmern ins Gespräch zu kommen und Business-relevante Kontakte machen zu können. Der wertvollste Teil an der dmexco sind entsprechend nicht die Ausstellerflächen, sondern die Vorträge. Wir als DAC sind deshalb auch dieses Jahr nur als mobiles Team vor Ort, das vorhat, inhaltlich zu profitieren."

Productsup
Lena Wisser, Vice President Client Solutions bei Productsup:
"Die dmexco ist für uns definitiv eines der wichtigsten Events des Jahres, denn die breite thematische Aufstellung garantiert eine spannende Mischung von Menschen und Ideen. An unserem Stand können wir intensive Gespräche mit Bestandskunden, Partnern und potentiellen Neukunden führen, während wir von den cleversten Köpfen der digitalen Marketingbranche umgeben sind. Neben diesen großen Events sind kleinere Nischenveranstaltungen für uns jedoch ebenso relevant. Unsere Event-Strategie basiert auf einem sorgfältig ausgewählten Mix aus verschiedenen Themen, Locations und Teilnehmerzahlen - so können wir uns über das ganze Jahr hinweg einer Vielfalt an Personengruppen präsentieren."

PayPal
Michael Luhnen, Managing Director bei PayPal Deutschland, Österreich und Schweiz
"Die dmexco als großes und breitgefächertes Event ist nach wie vor sehr wichtig für uns. Hier treffen wir viele unserer Händler und Partner persönlich, kommen in Kontakt mit Interessenten und können eine breite Zielgruppe ansprechen. Gleichzeitig legen wir Wert auf den richtigen Mix aus großen Veranstaltungen wie der dmexco und kleineren Events, mal mit breiter und mal mit engerer thematischer Ausrichtung. Daher beteiligen wir uns über das Jahr hinweg auch gerne an Veranstaltungen unserer Partner oder branchenspezifischen Events. Und wir probieren immer mal wieder etwas Neues aus. In diesem Jahr waren wir zum Beispiel erstmalig auf der ITB vertreten."

oddity jungle
Eva Reitenbach, Managing Director bei oddity jungle:
"In Deutschland hängt es aus meiner Sicht vom fachlichen Level und der Erwartungshaltung des Besuchers ab. Wer sich einen Überblick, der nicht zu sehr in der Tiefe gräbt, über den Markt und aktuelle Trends verschaffen möchte, ist auf der dmexco meist genau richtig. Für gut informierte Experten ist der Neuheitswert selten ausreichend. Denn jedes Event steht mittlerweile in einer starken Konkurrenz zu immer und überall abrufbaren digitalen Informationen. Hier können gegebenenfalls noch spitzer positionierte Veranstaltungen mithalten."

Tino Krause, Country Director DACH bei Facebook:
"Ich freue mich, in diesem Jahr in meiner neuen Funktion als Country Director DACH von Facebook bei der dmexco dabei zu sein. Aus meiner Sicht sind sowohl kleinere Veranstaltungen mit einer speziellen Ausrichtung als auch große Konferenzen, wie die dmexco, sehr wichtig, um Momente zum Austausch zu schaffen und ein Gefühl für die Stimmung der Branche zu bekommen. Den Puls der Branche zeigt das diesjährige Motto der Konferenz: Es geht um Vertrauen, ein Thema, das auch für uns aktuell mehr denn je wichtig ist. Wir investieren in mehr Transparenz und in die Sicherheit unserer Plattform, um das uns entgegengebrachte Vertrauen der Unternehmen zu bestätigen."

HDE
Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer:
"Die Digitalisierung verändert die gesamte Gesellschaft und die Rahmenbedingungen für die Unternehmen. Gleichzeitig ergeben sich durch die digitale Technik unendlich viele neue Lösungen für ganz konkrete und kleinteilige Herausforderungen. Deshalb brauchen wir bei den Veranstaltungen beide Ebenen - den Überbau für die großen Fragen und die kleineren Messen für die Nischenprodukte. Gerade für den persönlichen Austausch mit Ansprechpartnern, die man bisher vielleicht nicht so auf dem Schirm hatte, sind die großen Events wichtig. Da geht der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus."

MiQ
Ina Börner, Director Business Development Europe bei MiQ:
"Große Branchen-Events haben nach wie vor eine wichtige Funktion, aber ihre Rolle ändert sich. Mit namhaften Speakern und den zahlreichen Netzwerkmöglichkeiten sind Veranstaltungen wie die dmexco immer noch wertvoll, um von den besten Referenten aus aller Welt zu hören. Außerdem sind sie wichtig für Branding-Zwecke und um die Sichtbarkeit der Firma in der Branche zu steigern. Inhouse-Events sehen wir als sehr positiv und sinnvoll, da kleinere Veranstaltungen uns wirklich mit potenziellen Kunden zusammenbringen. Solche Formate können für Entscheidungsträger attraktiver sein, weil sie weniger zeitaufwendig als die großen Events sind. Inhouse-Events eignen sich deswegen immer sehr gut für den Vertrieb, da sich die richtigen Kontakte an einem Ort zum Austausch zusammenfinden und viele Folgetermine daraus entstehen können."

make/c GmbH
Jens Kemper, Geschäftsführer der make/c GmbH:
"Ich denke, die großen Events sind und bleiben ein wichtiger Inkubator, Marktplatz, Branchen- und Netzwerktreff und nicht zuletzt auch ein wichtiges show off. Viele kleinere Events docken sich ja unmittelbar daran an und nutzen die Sogwirkung so eines Events. Außerdem verlängern sich die großen Messen zunehmend mit kleineren Veranstaltungen, um das ganze Jahr und die ganze Vielfalt besser abdecken zu können. Klare Antwort also: beides!"

Madvertise
Francois Roloff, Geschäftsführer von Madvertise:
"Als Klassentreffen, Networking-Pool, Recruiting Quelle sind Events wie die dmexco für uns nach wie vor relevant. In der Kategorie 'bester Stand' ist allerdings aufgrund der Größe der Messe und der anwesenden übrigen Aussteller, für Mittelständler und Start-ups nur bedingt ein Blumenstrauß zu gewinnen. Unabhängig davon bleibt die dmexco in Europa jedoch eine der wichtigsten Digitalmessen überhaupt und ist definitiv viel spannender als der MWC in Barcelona oder die CES in Vegas. Wettbewerber um die Krone für das wichtigste europäische Digitalevent, wie das OMR Festival, sind in den vergangenen Jahren spürbar präsenter geworden. Das zwingt manchen Aussteller, sich für die eine oder andere Ausstellungsfläche zu entscheiden. Sowohl für OMR als auch dmexco gilt aber: Media Business wird hier nicht mehr gemacht. Das findet in Meeting-Räumen zwischen den großen Branchen Events statt."

Xandr
Melanie Mura, Manager Agencies & Marketers bei Xandr:
"Für uns als globales Unternehmen haben große Branchenevents wie die dmexco eine hohe Relevanz. Auch wenn exklusive Inhouse-Events ihre ganz eigenen Vorteile bieten, gibt uns die dmexco die Möglichkeit, mit unseren Kunden und Kollegen aus der ganzen Welt zusammenzukommen, um uns über die neuesten Themen und Trends der Branche auszutauschen. Gerade in diesem Jahr ist eine wirkungsvolle Präsenz auf der dmexco für uns von besonderer Bedeutung, da wir erstmals als Xandr, dem Advertising- und Analytics-Unternehmen von AT&T, auftreten werden. Wir freuen uns darauf, dass wir uns nicht nur als neue Marke präsentieren, sondern auch neue strategische Produkte für Buyer und Seller vorstellen werden."

Monotype
Christopher Kollat, Senior Vice President, EMEA Revenue bei Monotype:
"Wir waren mit Monotype die letzten beiden Jahre mit einem eigenen Stand auf der dmexco vertreten. In diesem Jahr haben wir uns jedoch bewusst dazu entschieden, unsere Ressourcen für kleinere, exklusivere Branding-Events einzusetzen, um das Vernetzen von Agenturen und Marken im deutschsprachigen Raum zu fördern. Das hängt sicherlich auch mit der Fokussierung unseres Angebots zusammen. Deshalb sind kleinere Spezial-Events mit dem passenden Zielpublikum besser geeignet, um mit den zu uns passenden Entscheidern direkt ins Gespräch zu kommen."

Payback
Torsten Hautmann, Vice President Digital Sales Payback:
"Die Antwort lautet für uns 'sowohl, als auch', wobei insbesondere bei den breiten Events der Kosten/Nutzen- Aspekt stimmen muss. dmexco, OMR, K5 und Handelskongress sind für Payback ein Must, on top organisieren wir intern immer mehr und sehr erfolgreich Events für unterschiedliche Zielgruppen zu den Themen Handel, Digitalisierung, E-Commerce, Mobile und Tech."

Plista
Marischa Martens, Head of Advertiser Sales DACH bei Plista:
"Im Fokus erfolgreichen Marketings stehen vornehmlich zwei Ziele: das Vermeiden von Streuverlusten und Senken von Kosten. Das gilt auch für Events. Exklusive, nischige Konferenzen, die beispielsweise als Websummits stattfinden, zahlen auf diese Ziele ein und sind somit ein Trend, der künftig an Relevanz gewinnen wird. Eine Entwicklung, die wir begrüßen, um unsere Zielgruppen zu einem angemessenen Kosten-Nutzen-Verhältnis zu erreichen. Der Wert großer Branchenevents ist dennoch nicht zu unterschätzen. Hier können wir Kontakte pflegen und die aktuellsten Entwicklungen der Industrie aktiv mitgestalten. Nicht zuletzt profitieren wir als weltweiter Player von dem internationalen Charakter großer Events."

ReachAd
Karl Ott, Geschäftsführer von ReachAd:
"Unübersichtlich, thematisch zu breit aufgestellt und irgendwie ein bisschen Rummelfeeling - für mich persönlich hat die dmexco in den letzten Jahren ordentlich an Fokus und Bedeutung verloren. Wir konzentrieren uns deshalb auf kleinere Messen und handverlesene Events mit einem starken Konzept dahinter. Dort profitieren wir nicht nur von thematisch relevanten Vorträgen und Workshops, wir haben außerdem die Möglichkeit, ganz entspannt neue Kontakte zu knüpfen und uns mit Geschäftspartnern und Kollegen auszutauschen, ohne dass überfüllte Terminkalender dazwischenfunken. Ein weiterer Pluspunkt: das WLAN funktioniert dort in der Regel auch."

Towa
Philipp Freytag von Loringhoven, Director Data bei Towa:
"Der Markt ist überschwemmt von Messen, Events, Meetups, Fireside Talks etc.. Für uns als Informationskonsumenten wird es immer schwieriger die einzelnen Wissensdiamanten aus der Masse an Veranstaltungen herauszufiltern! Für mich ist der aktive Austausch, die Diskussion wichtig, weil ich dadurch lerne und meinen Horizont entwickeln kann - also sind mir die kleineren 'nischigeren' Events lieber. Dennoch brauche ich auch die großen Branchen-Events, um neue Trends aufzuschnappen, damit man dann diese auf den kleineren Events weiter vertiefen kann."