
Drive-to-Store Footfall-Messung: So wirken digitale Screens auf den Ladenbesuch
Eine DOOH-Kampagne für Aldi setzt neue Maßstäbe: Der Händler warb auf digitalen Screens und prüfte gleichzeitig, ob und wie das den Ladenbesuch beeinflusste. Die Kampagne wurde daraufhin in Echtzeit optimiert.
Die Lebensmittelhändler Aldi Nord und Aldi Süd setzten im Spätsommer eine höchst innovative, digitale Werbekampagne um. Ziel war es, ökologisch bewusste Käufer darauf aufmerksam zu machen, dass Aldi als "veganfreundlichster Supermarkt" ausgezeichnet worden war. Gleichzeitig wollte man messen, ob die Kampagne wirkte und sie tatsächlich Personen in die Filialen lotste und diese dort auch vegane Lebensmittel in ihren Einkaufswagen legten.
Zusammen mit dem Marketing-Technologie-Start-up ScreenOnDemand und der Mediaagentur phd wurde eine Digital-Out-of-Home(DOOH)-Kampagne konzipiert, die es so in Deutschland noch nicht gab. Im ersten Schritt wurde ermittelt, wo sich ökobewusste Zielgruppen in den Städten bewegen und welche Umfelder und Geschäfte sie aufsuchen. Dazu wurden Mobilitätsdaten bestimmter Zielgruppen ausgewertet. Dann wurde eruiert, welche digitalen Screens sich auf diesen Wegen befinden und auf ihnen die Aldi-Werbung ausgespielt.
Im dritten Schritt wurde geprüft, welche Smartphones an diesen Screens und damit an der Aldi-Werbung vorbeikamen. Dazu kooperierte ScreenOnDemand mit dem Anbieter Adsquare, der beispielsweise auf Daten von Wetter-Online-Portalen zugreift. Hat ein User eine entsprechende Wetter-App auf seinem Smartphone installiert und in die Freigabe seiner Standortdaten eingewilligt, kann über GPS gecheckt werden, ob er den Werbeträger passiert. Im vierten Schritt wurde geprüft, ob das solchermaßen markierte Smartphone auch eine Aldi-Filiale aufsucht - ebenfalls durch die Auswertung von GPS-Daten. Die Werbekampagne wurde also mit einer Kundenfrequenz-Analyse verknüpft, im Fachjargon "Footfall Measurement“ genannt.
Aldi: Performance-Steigerung um 154 Prozent

ScreenOnDemand
Was die Aldi-Kampagne dann aber zur Premiere in Deutschland machte: Die Analyse der Daten beeinflusste unmittelbar die weitere Kampagne. "Wir konnten die Besucherimpulse automatisch auf die verschiedenen Uhrzeiten und Standorte herunterbrechen und auf dieser Basis die einzelnen Screens der Kampagne optimieren“, erklärt Lukas Flöer, Head of Consulting ScreenOnDemand. Soll heißen: Zeigte sich, dass die Vegan-Kampagne zu bestimmten Uhrzeiten und an bestimmten Orten gerade besonders viele Menschen in die Aldi-Filialen brachte, wurde dort die Außenwerbung automatisch intensiviert. Auf Screens, die keinen Traffic brachten, wurde nicht mehr geboten. Flöer: "Das gesparte Geld haben wir in gut performende Screens reinvestiert und damit den ROI signifikant erhöht" - wie signifikant, zeigt eine Auswertung: Das Interesse an veganen Lebensmitteln bei Aldi sei im Kampagnenzeitraum um 154 Prozent gestiegen.
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