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Social Media Deutschlands Automarken enttäuschen auf YouTube

Shutterstock/PAPA WOR
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Die großen Automarken sind auf YouTube nur sehr halbherzig unterwegs. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Agentur "Klein aber". Deren Fazit: Hier wird Potenzial verschenkt.

Die fünf größten Automobilkonzerne Deutschlands – Audi, BMW, Mercedes, Opel und Volkswagen – hinterlassen auf YouTube einen enttäuschenden Eindruck. Bei keiner der Marken ist eine klare Strategie zu erkennen. Auch in den Bereichen Videoaufrufen, Wiedergabedauer und Kanalgestaltung kann kein Automobilhersteller punkten. Dies ergibt eine Untersuchung der YouTube-Agentur "Klein aber”. Dabei wurden die Markenkanäle der größten Automobilmarken Deutschlands nach gängigen Erfolgskriterien analysiert. Das Ergebnis der Agentur: Keinem der Teilnehmer gelingt es, einen konkurrenzfähigen YouTube-Kanal aufzubauen.

Nach Ansicht der Studienautoren haben die Vorzeige-Marken keine klare „Video first”-Strategie. Das betreffe die Kanalgestaltung, bei der keine Marke einen einheitlichen Look mit hohem Wiedererkennungswert aufweise. Design, Bildsprache und Ästhetik seien beispielsweise bei Audi und Mercedes austauschbar und beliebig. Zudem zeige die Untersuchung, dass regelmäßige Formate, strukturierte Upload-Frequenzen und ein Community-Management fehlten oder nicht erfolgversprechend umgesetzt würden. Analysiert wurde auch die durchschnittliche Länge pro Video. Diese liegt bei den untersuchten Kanälen bei etwa drei Minuten. Damit offenbar sich eine große Lücke gegenüber anderen, errfolgreichen YouTube-Kanälen. Deren Videos sind oft über 20 Minuten lang.

Automarken sollten mehrere Kanäle pflegen

Entsprechend nüchtern fällt das Fazit von Simon Kaiser, Gründer und Geschäftsführer der YouTube-Agentur "Klein aber" aus. „YouTube scheint für die größten deutschen Automobilkonzerne Neuland zu sein. Ihnen fehlt ganz klar eine zukunftsträchtige Strategie." Für ihn sind deshalb zwei Punkte wichtig: Weil Autos ein hoch emotionales Thema sind, sollten die Marken Content entwickeln, der Interaktion fördert, statt einfallslos Produkte abzubilden. Und: Sie sollten mehrere YouTube-Kanäle anlegen. Denn, so Kaiser: "Unterschiedliche Interessen von Autofans sollten nicht auf einem Kanal abgebildet werden."

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