
Yahoos Asien-Deal Verhandlungen vorerst gestoppt?
Seit geraumer Zeit verhandelt Yahoo hinter den Kulissen mit lokalen Interessenten über den Verkauf von asiatischen Firmenteilen. Jetzt sollen die Pläne gescheitert sein. Grund: die zahlreichen personellen Änderungen bei Yahoo.
Der Verkauf der asiatischen Beteiligungen könnte Yahoo nicht nur Cash in die Kasse spülen, sondern dem Unternehmen auch Steuervorteile bringen. Nun scheint jedoch der Asien-Deal geplatzt zu sein, berichtet Boomtown unter Berufung auf den Verhandlungen nahe stehenden Insidern.
Nach diversen personellen Wechseln innerhalb der Yahoo-Organisation sollen sich jetzt die asiatischen Interessenten zurück gezogen haben: Yahoo ernannte mit dem Jahresbeginn Scott Thompson zum neuen CEO. Der langjährige Verwaltungsratsvorsitzende Roy Bostock dagegen verlässt das Unternehmen. Gründer und Verwaltungsratsmitglied Jerry Yang war Mitte Januar ebenfalls ausgestiegen.
Yahoo möchte unter anderem seine 40 Prozent Firmenanteile an Alibaba abstoßen. Als Interessenten dafür hatten sich Alibaba selbst sowie die japanische Softbank ins Spiel gebracht, die bereits 30 Prozent an dem chinesischen E-Commerce-Unternehmen hält. Über die bisherigen Verhandlungen war durchgedrungen, dass Yahoo mittels eines Tauschgeschäfts seine Beteiligungen abgeben und damit milliardenschwere Steuerverpflichtungen loswerden wolle.
Das Bekanntwerden der gescheiterten Gespräche zeigte an der Börse unmittelbare Folgen: Die Yahoo-Aktie sackte über fünf Prozent in den Keller. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Aktivitäten von Shareholder Activist Daniel Loeb haben werden. Dieser will nach Informationen von Boomtown noch heute eine Liste mit alternativen Verwaltungsratsmitgliedern bei Yahoo einreichen und das Unternehmen aufmischen. Der Kampf um Aktionärsstimmen könnte damit in die nächste Runde gehen.