
Nächste Runde in Sachen Videoportal von RTL und ProSiebenSat.1 Kampfansage ans Bundeskartellamt
Die Sender RTL und ProSiebenSat.1 wollen ein gemeinsames Videoportal auf die Beine stellen. Das Bundeskartellamt will dies nicht gestatten. Nun legen die beiden Sendergruppen gegen das Verbot Beschwerde ein.
So schnell geben die großen Privatsendergruppen RTL und ProSiebenSat.1 nicht auf: Nach der letzten Entscheidung des Bundeskartellamts, die Pläne für ein gemeinsames Videoportal nicht zuzulassen, haben die Sender Beschwerde gegen das Verbot eingelegt. Dies bestätigten beide Sendergruppen gegenüber dem Spiegel. Das Bundeskartellamt wird diese Beschwerde nun an das Oberlandesgericht Düsseldorf weiterleiten, das darüber entscheiden soll.
Im Verbund wollen die Sender eine Videoplattform ins Netz stellen, über die ihre Inhalte nach der Ausstrahlung im Fernsehen eine weitere Woche kostenlos abrufbar sind. Der Betrieb des Portals soll über ein eigenes gegründetes Gemeinschaftsunternehmen geregelt werden. Die Sender könnten ihre Serien, Filme, Shows oder Nachrichtensendungen individuell in einem eigenen Angebotsbereich auf der Plattform präsentieren und selbst vermarkten.
Die Genehmigung für ein solches Vorhaben bleibt aber vorerst aus. Nachdem die Sender ihre Pläne im August 2010 bekannt gegeben hatten, hatte das Bundeskartellamt die Überprüfung des Vorgangs zunächst an die EU-Kartellbehörden weitergereicht. Diese hatten den Fall im September 2010 wieder an das deutsche Kartellamt zurück verwiesen. Die deutschen Behörden hatten daraufhin im Februar 2011 kartellrechtliche Bedenken gegen das Projekt geäußert, da es durch die Größe der beteiligten Unternehmen zu Wettbewerbsbeeinträchtigung kommen könne.