
"The new Normal" Next Berlin im Selfie-Fieber
Und jetzt fotografiert jeder sich selbst
Und jetzt fotografiert jeder sich selbst
"This is the new Normal" - unter dem Motto startet die Digital-Konferenz Next 2014 in Berlin mit dem "größten Selfie in der Online-Geschichte".
Der Hype um das digitale Selbstporträt hat nach Hollywood jetzt auch Berlin erreicht. "Heute weiß jeder, was ein Selfie ist. Jetzt wollen wir das größte Selfie in der Online-Geschichte schießen": Mit diesen Worten eröffnete Jochen Wegner (Zeit Online) gemeinsam mit Kuratorin Monique van Dusseldorp die Next 2014 in Berlin. Anschließend forderten sie die Konferenz-Teilnehmer auf, ihre Smartphones in die Hand zu nehmen und es ihnen gleich zu tun.
Welche Verhaltensweisen neben dem Selfie sonst noch "Normalität" geworden sind, erklärte Nils Wollny (SinnerSchrader) anhand einer Befragung unter Frauen und Männern, die zwischen 1994 und 2004 geboren sind.
Demnach treten die über 20-jährigen Internet-Nutzer bereits als "Veteranen" des digitalen Zeitalters auf. Sie fühlen sich schon wesentlich älter als die heutigen Teenager und sind anspruchsvoller. Die Teens und Twens geben außerdem zu, "digital abhängig" zu sein: Sie können sich ein Leben ohne Internet nicht mehr vorstellen. Gleichzeitig suchen sie aktiv nach Filtern, die ihnen dabei helfen, sich zumindest zeitweise aus dem Web auszuklinken.
Die jungen Nutzer wissen, dass ihre digitalen Daten eine Währung sind, so eine weitere Erkenntnis der Befragung. Sie lehnen außerdem alles ab, dessen funktionaler Nutzen sich ihnen nicht sofort erschließt. Die Digital Natives sehen sich zudem als die "Besitzer" digitaler Marken: Sie wissen, dass sie die Macht haben, da diese Marken ohne sie nichts wären.
Brigitte Zypries (SPD), seit 2013 parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, und "heimliche Internet-Ministerin" (Wegner), sprach anschließend über die enorme Bedeutung, die das Internet inzwischen für die deutsche Wirtschaft hat. "Der Erfolg der digitalen Umwandlung unserer Wirtschaft ist genauso wichtig wie die Energiewende", sagte sie. Daher sei es wichtig, in Deutschland eine Start-up-Kultur zu fördern. "Start-ups sind die Wachstumstreiber für alle Hauptbereiche in Deutschland", so Zypries. Um den Unternehmergeist hierzulande zu schärfen sollen künftig auch schon Schulkinder für die Idee begeistert werden, ihr eigener Boss zu sein.
Einige neue Ideen und Geschäftsmodelle haben Start-ups bereits am Vormittag auf der Next Berlin vorgestellt.