
Datenschutz bei sozialen Netzwerken Schlechte Noten für Facebook, Stayfriends, MySpace
Wer Freunde online treffen will, sollte auf Datenschutz achten
Wer Freunde online treffen will, sollte auf Datenschutz achten
Stiftung Warentest hat soziale Netzwerke in Deutschland auf Mängel beim Datenschutz überprüft - und ist fündig geworden. Mit "einigen Mängeln" schneiden SchülerVZ und StudiVZ noch am besten ab.
"Deutliche Mängel" beim Umgang mit Mitgliederdaten attestierte die Stiftung Jappy, den Lokalisten, wer-kennt-wen.de und Xing, "erhebliche Mängel" stellte sie bei Stayfriends, Facebook, LinkeIn und MySpace fest. Erstmals haben sich die Tester dabei als Hacker betätigt - allerdings mit Erlaubnis der oben genannten Netzwerke.
Kein Zufall ist, dass die großen amerikanischen Netzwerke beim Datenschutz am schlechtesten abschneiden. Die deutschen Anbieter sind eher dem europäischen Ansatz verpflichtet, dass jeder Nutzer ein Recht an den eigenen Daten hat. Deshalb ist zum Beispiel die Weitergabe dieser Daten an Dritte problematisch. Anders sieht das bei den amerikanischen Netzwerken Facebook, Linked In und Myspace aus, so die Tester. Sie schränken die Rechte der Nutzer ein, räumen sich selbst aber weitreichende eigene ein, vor allem die Weitergabe der privaten Daten an Dritte.
Bei Facebook heißt es: "Du gibst uns eine weltweite Lizenz für die Nutzung jeglicher IP-Inhalte die du auf oder im Zusammenhang mit Facebook postest". IP-Inhalte sind das geistige Eigentum zum Beispiel an Texten und Bildern. Myspace verwendet der Untersuchung zufolge über 20 unwirksame Klauseln. Darin räume sich der Anbieter auf geradezu unverschämte Art Rechte an den Nutzerdaten ein.
"Der Deal ist einfach: Wir stellen euch das Netzwerk zur Verfügung. Ihr gebt uns dafür eure Daten, die wir zu Geld machen", kommentiert Hubertus Primus von test die Ergebnisse. "Es wird sehr schwer werden, hier eine gemeinsame Basis zu finden. Letztlich ist jeder sein eigener Datenschützer. Je weniger Daten er ins Netz stellt, desto geringer ist sein Risiko."
Auch um die Datensicherheit ist es oft schlecht bestellt. Bei einigen Netzwerken habe es nur wenige Tage gedauert, bis die Stiftungsmitarbeiter mit relativ einfachen Mitteln jedes beliebige Nutzerkonto übernehmen und auf die gespeicherten Daten zugreifen konnten.