
Neuorientierung bei Myspace Musik-Streaming als Hauptgeschäft
Seitdem News Corp. Myspace endlich abgestoßen hat, fragt sich die Branche, was der Neueigner für das Musiknetzwerk plant. Interne Projektionen des Unternehmens zeigen jetzt, wie sich Specific Media die Zukunft bei Myspace vorstellt - als Musik-Streaming-Portal.
Myspace soll in Konkurrenz zu Spotify und Pandora treten. Das geht aus einer internen Präsentation hervor, die dem Blog Business Insider vorliegt. Um sich vom Musiknetzwerk zu einem Streaming-Anbieter umzuorientieren, muss sich Myspace zunächst aber Kapital verschaffen. Insgesamt 50 Millionen US-Dollar will das Portal einsammeln.
Von dem anvisierten Betrag sollen zehn Millionen US-Dollar in die Vermarktung des neuen Dienstes gehen, so die internen Dokumente. 15 bis 25 Millionen sind für die Musiklizensierung eingeplant, während der restliche Betrag als allgemeine Rücklage vorgesehen ist. Schon im zweiten Quartal 2013 soll es mit dem Musik-Abo in mobilem Format losgehen.
Branchenkenner sind angesichts der Myspace-Neuorientierung skeptisch. Die Profitabilität des Plans beruhe unter anderem auf der Annahme, Lizensierungskosten niedrig halten zu können, indem vor allem bisher noch nicht auf Plattenlabels vertretene Künstler über den Musikdienst gestreamt werden. Der Markt für Indie-Musik sei aber nicht groß genug, um die optimistischen Projektionen von Specific Media zu stützen, so Techcrunch. Darüber hinaus dürften die Konkurrenz bei Spotify und Pandora groß und etabliert genug sein, um es Myspace schwer zu machen, Nutzer dort abzuziehen und für seinen eigenen Dienst dauerhaft zu begeistern.
News Corp. hatte Myspace nach langem Siechtum endlich Ende Juni 2011 abgestoßen. Gemeinsam mit Specific Media stieg damals Popstar Justin Timberlake bei dem Musikportal ein. Im September 2012 stellte sich Myspace mit einem kompletten Redesign vor.