
Digitalgeschäft positiv Umbau kostet Axel Springer Gewinn
Mann des Wandels: Döpfner
Mann des Wandels: Döpfner
Bisher hatte Axel Springer die Umsätze der einzelnen Geschäftsfelder ausgewiesen, so dass jeder sehen konnte, wie viel Zeitungen, Zeitschriften und Digital einbringen. Doch damit ist jetzt Schluss.
Im neuen Geschäftsbericht für 2013 gibt es nur noch drei Bereiche:
- Bezahlangebote, die überwiegend durch zahlende Leser refinanziert werden
- Vermarktungsangebote, die überwiegend durch zahlende Anzeigenkunden refinanziert werden.
- Rubrikenangebote, die überwiegend durch zahlende Stellen-, Immobilien- oder Autoanzeigenkunden refinanziert werden.
Hinzu kommt das Segment Services/Holding. Print und Online werden dabei zusammengefasst.
Das Ergebnis fürs vergangene Jahr: Der Umsatz stieg um 2,3 Prozent auf 2,80 Milliarden Euro, das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sank um 8,9 Prozent auf 454,3 Millionen Euro. Nicht berücksichtigt wurden dabei die inländischen Regionalzeitungen sowie Programm- und Frauenzeitschriften, die der Konzern für 920 Millionen Euro an die Funke Mediengruppe verkauft hat.
Als Grund für den EBITDA-Rückgang gibt der Konzern den Umbau im Printgeschäft und die Digitalisierung an. "2013 war für Axel Springer ein Jahr des Wandels, des Umbruchs und des Aufbruchs. Soviel Veränderung war nie", kommentierte Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner. "Jetzt kommt es darauf an, dass wir in den nächsten Jahren diese Weichenstellungen und strategischen Entscheidungen auf dem Weg zum führenden digitalen Verlag mit voller Kraft umsetzen."
Ein paar Erfolgszahlen zum Digitalgeschäft nennt Axel Springer natürlich: Der Anteil der digitalen Medien am Konzernumsatz wuchs von 44,6 Prozent auf 47,9 Prozent, der Anteil des digitalen Geschäfts am EBITDA von 49,4 Prozent auf 61,8 Prozent. Die Werbeerlöse des Konzerns legten um 7,1 Prozent auf 1,64 Milliarden Euro zu. Mehr als zwei Drittel der Werbeerlöse entfielen dabei auf die digitalen Aktivitäten.
Der Umsatz im Segment Bezahlangebote belief sich im Berichtsjahr auf 1,52 Milliarden Euro und lag damit um 3,9 Prozent unter dem Vorjahr. Bei den digitalen Bezahlangeboten im Inland lag der Fokus im abgelaufenen Geschäftsjahr auf der Gewinnung zahlender Abonnenten im stationären und mobilen Internet. Die Welt hatte im Juni vergangenen Jahres 47.000 zahlenden Digital-Abonnenten, Bild Plus 152.000 (Stand: Anfang Dezember 2013). Neuere Zahlen wurden nicht veröffentlicht.
Der Bereich Vermarktungsangebote steigerte den Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr um 8,1 Prozent auf 716,5 Millionen Euro.
Die Rubrikenangebote erzielten mit einem Umsatzplus von 21,9 Prozent auf 402,6 Millionen Euro das stärkste Wachstum.
Im Geschäftsjahr 2012 hatte Axel Springer sein Ergebnis um 5,8 Prozent auf 628,0 Millionen Euro gesteigert, den Konzernumsatz um 3,9 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Treiber der Entwicklung war das Internetgeschäft, das erstmals die inländischen Zeitungen als umsatzstärksten Bereich ablöste. Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner sprach damals von einer "Zeitenwende".
Für das Geschäftsjahr 2014 rechnet der Vorstand mit einem Anstieg der Gesamterlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich.