Firmen, Namen, Logos: Kuriose Geschichten aus der Markenwelt

Ein aussagekräftiger Name und ein ansprechendes Logo sind für Unternehmen wichtig, um im Gedächtnis der Konsumenten zu bleiben. Wir zeigen kuriose Entstehungsgeschichten und versteckte Botschaften aus der Markenwelt.
Jeff Bezos benannte sein Unternehmen Amazon nach dem größten Fluss der Welt Amazonas, soweit bekannt. Die Geschichte dahinter: Ursprünglich wollte Bezos sein Unternehmen "Cadabra" taufen, wie in "Abracadabra". Sein Anwalt missverstand es aber als "cadaver" (Kadaver). Daraufhin nahm der Gründer ein Wörterbuch und beschloss, seiner Firma einen eingängigen Namen mit A zu geben, um ganz vorne in alphabetisch sortierten Telefonbüchern (und frühen Web-Anwendungen von Telefonbüchern) aufzutauchen. Das erste Wort, das ihn ansprach: Amazonas.
Das Logo heute besteht aus dem Schriftzug und einer gelben Linie. Diese soll die Produktvielfalt unterstreichen - von A bis Z - und zudem ein schräges Schmunzeln andeuten.

Zum Schmunzeln ist auch das sich einst hartnäckig in sozialen Medien behauptende Gerücht um das Airbnb-Logo, das es fälschlicherweise als weibliches Geschlechtsorgan deutete. Airbnb dementierte - und erklärte, es handle sich um Symbole, die für Menschen, Plätze und Liebe stehen und das "A" von Airbnb widerspiegeln.

Keep smiling: Etwas offensichtlicher ist das Gesicht im LG-Logo.

Schön, schöner, Pinterest: Auf der Plattform posten Nutzer Pins auf Pinnwände - das soll auch der Anfangsbuchstabe im Logo verdeutlichen, der spitz zuläuft und quasi direkt gepinnt werden kann.

Die nahezu unvorstellbare Weite des Internets zeigen - das wollte Google-Gründer Larry Page bei der Wahl seines Unternehmensnamen. Google basiert auf dem Wort googol, was ein mathematischer Ausdruck für die Zahl 10^100 ist. Allerdings ist "Google" mit zwei "o" das Ergebnis einer versehentlich falschen Schreibweise eines Kommilitonen von Page, Sean Anderson.

Kultmarke Beats ist vor allem für ihre Kopfhörer bekannt - und das Tragen eben dieser soll das Logo zeigen.

Etwas fachfremder, aber nicht weniger spannend ist Toblerone. Das Logo ist dem Firmensitz Bern - der Stadt des Bären - gewidmet und setzt sich aus dem Matterhorn und einem gut versteckten Bären zusammen.

BMW entschied sich dafür, auf die bayerischen Landesfarben zu setzen, allerdings in verkehrter Reihenfolge, da es sonst wettbewerbsrechtliche Probleme gegeben hätte. Daneben kursiert aber immer noch das Gerücht, dass BMW auf die "Flugzeugewerke"-Vergangenheit anspielt und der Kreis daher den Blick durch einen Propeller symbolisiere (weiß für den Propeller, blau für den Himmel). Davon distanziert sich das Unternehmen aber.

eBay ist ein Internet-Urgestein. Dessen e steht für "Echo", gepaart mit "Bay" (Bucht). Ursprünglich aber startete eBay mit dem Namen "AuctionWeb", das zum früheren Apple-Ingenieur Pierre Omidyar gehörte. Als AuctionWeb populärer wurde, gliederte Omidyar es aus und benannte es nach seiner Consultingfirma, Echo Bay Technology Group, in "Echo Bay". Da die Domain echobay.com bereits vergeben war, verkürzte Omidyar es auf das verfügbare "ebay.com".

Den Ursprung im mittelalterlichen Skandinavien hat der Name der kabellosen Verbindung Bluetooth. Harald "Blauzahn" Gormson war zwischen 958 und 970 Wikingerkönig von Dänemark. Er vereinigte Dänemark und Norwegen und brachte die Dänen zum Christentum.
Dieser Einigung ist es zu verdanken, dass das Kommunikationsnetz den Namen trägt. Mitte der 1990er entwickelten zahlreiche Unternehmen konkurrierende, miteinander nicht kompatible Standards. Das wiederum verhinderte die Einführung einer flächendeckenden kabellosen Übertragungstechnik. Jim Kardach von Intel übernahm schließlich die Rolle des Vermittlers und brachte verschiedene Unternehmen zusammen, um einen kabellosen, genormten Übertragungsstandard zu entwickeln.
Für Kardach war König Harald das ideale Symbol für die Vereinigung rivalisierender Gruppen. Ursprünglich war "Bluetooth" nur ein Arbeitstitel, der sich aber bis heute gehalten hat. Das Logo zeigt entsprechend auch die Initialen von "Blauzahn" in skandinavischen Runen.

Gerüchte um Apples Namensfindung gibt es einige. Sie reichen von der Behauptung, Steve Jobs sei unmittelbar vor der Gründung Frutarier gewesen, bis hin zu der Annahme, dass die Lieblingsapfelsorte des Mitentwicklers des Macintosh-Computers, Jef Raskin, die "McIntosh" gewesen sei.
Eine weitere Geschichte, die ebenso skurril klingt: Als Jobs und Wozniak über einen Namen nachdachten, war Jobs kurz zuvor von einer Apfelplantage zurückgekehrt. Er schlug daher spontan den Namen "Apple Computer" vor. Der Begriff, erklärte er, "klingt witzig, schwungvoll und nicht einschüchternd. Apple nimmt dem Wort 'Computer' die Schärfe. Außerdem hat er uns im Telefonbuch vor Atari gebracht."
Den Biss bekam das Apfel-Symbol hingegen, weil die Designer verhindern wollten, dass der Apfel mit einer Kirsche verwechselt wird. Und: "Beißen" ist im Englischen "to bite", was wie die Maßeinheit Byte klingt.

Wozu braucht es bedeutungsschwere Namen, wenn es doch auch ein Kunstwort tut, dachte sich wohl der Marktplatz Etsy. Das Wort ist frei erfunden und völlig bedeutungslos. Wie Mitgründer Robert Kalin aber erkannte, gab es einige zufällig passende Übersetzungen. "Ich wollte ein sinnloses Wort, da ich die Marke aus dem Nichts heraus aufbauen wollte“, sagt Kalin 2010 in einem Interview mit Reader's Digest. "Ich sah mir Federico Fellini: 8 1/2 an und schrieb auf was ich hörte. Auf Italienisch wird häufig etsi gesagt. Es bedeutet 'oh, ja'. Und auf Lateinisch 'und wenn'.“