Das sind die wichtigsten Momente der Yahoo-Geschichte

Der Internet-Pionier Yahoo, der mit dem Verkauf an Verizon nach über 20 Jahren seine Unabhängigkeit verliert, ist aus der Internet-Geschichte nicht wegzudenken. Einige Stationen des steilen Aufstiegs und langen Niedergangs.
1994: Die Studenten Jerry Yang und David Filo gründen "Jerry und Davids Wegweiser für das World Wide Web", ein nach Themen geordnetes Verzeichnis von Webseiten. Wenig später ändern sie den Namen in Yahoo.

1996: Yahoo geht an die Börse.

2000: Yahoo ist zeitweise mehr als 120 Milliarden US-Dollar wert. Anders als der Konkurrent AOL, der Time Warner übernehmen will, nutzt der Internet-Pionier die Bewertung nicht für einen großen Deal. Mit dem Platzen der Internet-Börsenblase fällt die Aktie um rund 90 Prozent.

2002: Yahoo-Chef Terry Semel versucht, für drei Milliarden US-Dollar Google zu kaufen. Die Gründer Larry Page und Sergey Brin lehnen ab.

2004: Yahoo versucht, ein eigenes Suchmaschinengeschäft aufzubauen.

2006: Semel, ein früherer Chef des Filmstudios Warner Brothers, will Mark Zuckerberg für eine Milliarde US-Dollar Facebook abkaufen. Zuckerberg überlegt, entscheidet sich aber gegen einen Verkauf.

2008: Microsoft bietet rund 45 Milliarden US-Dollar für Yahoo, um sein Web-Geschäft im Konkurrenzkampf mit Google aufzurüsten. Mitgründer Yang (im Bild), der Semel inzwischen an der Spitze abgelöst hatte, lehnt ab.

2009: Microsoft liefert in einem auf zehn Jahre ausgelegten Deal die Suchmaschinen-Technologie für Yahoo.

2012: Nachdem mehrere Top-Manager scheitern, holt sich Yahoo Google-Managerin Marissa Mayer an die Spitze. Sie will das Mediengeschäft ausbauen und wieder in die Websuche zurückkehren.
Marissa Mayer - sie ist die eigentliche tragische Gestalt in der ganzen Yahoo-Tragödie. Als Mitarbeiterin Nummer 20 fing sie einst bei Google an, legte eine rasante Karriere hin und wechselte nach 13 Jahren als "Wunderkind" überraschend zu Yahoo. Sie war die große Hoffnung und ist nun diejenige, die scheiterte. Google und Facebook waren zu stark. Yahoos Niedergang wird als Mayers Niedergang in die Internet-Geschichte eingehen - für sie persönlich kann sich der Abstieg zumindest in finanzieller Hinsicht noch lohnen. Sie soll bis zu 55 Millionen US-Dollar erhalten, wenn sie bleibt. Mayer betonte aber, dass sie plane an Bord zu bleiben.

2013: Mayer kauft für rund eine Milliarden US-Dollar die Blogplattform Tumblr, um jüngere Nutzer anzulocken.

2015: Yahoo will den rund 30 Milliarden US-Dollar teuren Anteil von 15 Prozent am chinesischen Online-Riesen Alibaba steuerfrei für die Aktionäre abspalten. Die US-Steuerbehörde signalisiert jedoch, dass sie den geplanten Deal nicht durchgehen lassen wird.

2016: Yahoo stellt sein Web-Kerngeschäft zum Verkauf, die Beteiligungen an Alibaba und Yahoo Japan sollen in der alten Gesellschaft bleiben.

25. Juli 2016: Der US-Telekommunikationskonzern Verizon übernimmt das Kerngeschäft von Yahoo für 4,83 Milliarden US-Dollar (4,4 Milliarden Euro). Oder anders formuliert: Yahoo wird verramscht.