Im vergangenen Jahr gelang der deutschen Poetry-Slammerin Julia Engelmann mit "One Day" ein echter Viral Hit. Die Themen "Carpe diem" und "Analog statt Digital" trafen den Nerv der Zeit, der Youtube-Clip verzeichnet über sechs Millionen Views. Ein ähnliches Schema verfolgt der Brite Gary Turk. Auch er geht in seinem fünf-Minüter mit der digitalen Generation hart ins Gericht.

Sein Video "Look up" setzt stark auf Emotionen: "Ich habe 422 Freunde, trotzdem bin ich einsam. Keiner kennt mich wirklich", so der Einstieg. Wer zu viel Zeit mit Smartphones und Co verbringt, verpasse wichtige Moment im echten Leben - vielleicht sogar die Liebe. "Wir sind eine Generation von Idioten, mit smarten Telefonen und dummen Leuten" - das ist das harte Urteil des Briten.

An dem Londoner Musikvideo-Regisseur spaltet sich die Netzgemeinde. Die einen halten den Clip für genial und loben dessen Emotionalität und Authentizität: Seit dem Launch am 25.04.2014 konnte der Clip auf Youtube daher auch fast 26 Millionen Views generieren. Die anderen kritisieren dessen Scheinheiligkeit und Doppelmoral: Turk verbreitet seine Botschaft auf der populärsten Video-Plattform im Netz - Youtube - und setzt auch auf den viralen Effekt und die gezielte Weiterverbreitung auf weiteren Social-Media-Kanälen. Hinzu kommt: Turk dürfte dank der eingeblendeten Werbung auch finanziell von seinem digitalen Protest profitieren.

"Look up":