
Zero Waste im E-Commerce - mit dieser Mission ist das niederländische Start-up BuyBay auf Wachstumskurs in Europa. Welche Vorteile ein nachhaltiges Retourenmanagement für Händler mit sich bringt, verrät CCO Oliver Lauterwein im Interview.
Re-Commerce liegt voll im Trend. Das zeigt sich vor allem in der Modebranche, aber auch andere Warensegmente wie Elektronik, Haushaltsgeräte oder Möbel ziehen nach. Laut einer YouGov-Studie kaufen knapp 20 Millionen Deutsche inzwischen sogar lieber aus "zweiter Hand" als neu.
Doch was sind die Kriterien für den Kauf von B-Ware? Das niederländische Retourenmanagement-Start-up BuyBay hat in einer Umfrage herausgefunden, dass vor allem der günstige Preis (53 Prozent) der Produkte für die Kunden ausschlaggebend ist. Aber auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz (33 Prozent), weniger Produktion neuer Waren (23 Prozent) sowie die Unterstützung nachhaltiger Unternehmen (12 Prozent) sind Argumente für den bewussteren Konsum.
Und auch Händler können von der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft profitieren, indem sie ihre Erträge maximieren und sowohl Retouren als auch Überbestände schnellstmöglich abverkaufen. Wir haben mit Oliver Lauterwein, Chief Commercial Officer bei BuyBay, über Zero Waste im E-Commerce sowie die Chancen und Herausforderungen des nachhaltigen Retourenmanagements gesprochen.
Bei BuyBay betreiben Sie nachhaltiges Retourenmanagement - wie kann man sich das genau vorstellen?
Oliver Lauterwein: Unsere Mission ist es, Produkten ein zweites Leben zu geben und die Welt so jeden Tag ein Stückchen nachhaltiger zu machen. Wir finden, jedes Produkt hat seinen Wert. Viel zu häufig landen neue oder funktionstüchtige Produkte auf dem Müll - das wollen wir ändern. Neben dem Retourenmanagement betrifft das auch den Overstock, also Rest- und Überbestände, die wir versuchen so gut wie möglich wieder in den Markt zu bringen. Diese Produkte verkaufen wir für unsere Partner über Marktplätze, unsere Auktionsplattform oder Online Shops für B-Ware. Hauptsächlich kümmern wir uns aber um die Retouren von unseren Partnern, dazu gehören E-Commerce-Händler wie Bol.com, der Marktführer in den Niederlanden, sowie große Logistikunternehmen und Markenhersteller. Wir können dabei die gesamte Logistik für unsere Partner abwickeln.
Welche Software kommt hier zum Einsatz?
Lauterwein: Wir verfügen sowohl über eine Grading- als auch eine Verkaufs-Software, die wir selbst entwickelt haben. Ein Partner kann uns also seine Retouren - vorrangig aus dem Bereich Consumer Elektronik sowie Haushaltsgeräte und Möbel etc. - schicken und wir bewerten diese. Das Grading ist einerseits ein visuelles Screening, also wir prüfen die Verpackung und den Inhalt und untersuchen das Produkt beispielsweise auf Kratzer und machen Fotos, die wir dann auch den Konsumenten auf den Marktplätzen zur Verfügung stellen. Für jeden Artikel gibt es zudem ein spezifisches technisches Grading. Bei einer Waschmaschine muss man dafür zum Beispiel einen Waschgang laufen lassen, während ein Fernseher einen Pixel-Test durchlaufen muss. Am Ende bekommt das Produkt dann eine Bewertung und kann so preislich eingeordnet werden.

Oliver Lauterwein, COO von BuyBay
BuyBay
"Wichtig ist, dass der Endkonsument weiß, was er kauft"
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