
Fehlgeschlagene Lieferungen halten Konsumenten davon ab, wieder bei demselben Einzelhändler zu bestellen. Zudem würden mehr Online-Shopper Produkte online bestellen, wenn sie wüssten, dass ihre Lieferungen jedes Mal am richtigen Ort ankommen würden.
Mehr als jeder Zehnte (12 Prozent) gibt an, dass Pakete häufig oder gelegentlich verloren gehen oder an die falsche Adresse geliefert werden. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Studie von what3words, Anbieter eines globalen Adressierungssystems. Dazu wurden 1.023 Studienteilnehmenden unter anderem zu ihrem Kauf- und Bestellverhalten beim Online-Shopping befragt.
Die Ergebnisse
Damit die Zusteller das Zuhause einfacher finden, fügen 22 Prozent der Befragten bei der Angabe der Versandadresse zusätzliche Angaben hinzu. Innerhalb jener, die schon einmal länger auf ein Paket warten mussten, sind es sogar 42 Prozent. Das sind signifikant mehr als im Durchschnitt von 22 Prozent. In Berlin gibt fast jeder Zweite (45 Prozent) einen Zusatz zur Versandadresse an.
Jeder Zehnte sagte aus, dass er oder sie bewusst eine andere Adresse als die eigene nutzt, weil sonst angenommen wird, dass das Paket nicht ankommt. In Berlin gibt fast jeder Fünfte (19 Prozent) an, dass er oder sie aus diesem Grund bewusst eine andere Adresse als die eigene nutzt. Bei den Befragten, die schon einmal länger auf ein Paket warten mussten, sind es sogar 21 Prozent. Das sind signifikant mehr als im Durchschnitt (10 Prozent).
Des Weiteren stellt die Studie fest:
- Fast jeder Dritte (27 Prozent) gibt an, dass fehlgeschlagene Lieferungen dazu führen, von weiteren Bestellungen bei demselben Einzelhändler abzusehen. In Berlin hält eine fehlgeschlagene Lieferung 32 Prozent der Befragten davon ab, eine weitere Bestellung bei demselben Einzelhänlder zu tätigen. Innerhalb der Gruppe, die schon einmal länger auf ein Paket warten mussten, sind es sogar 34 Prozent. Das sind signifikant mehr als der Durchschnitt (27 Prozent).
- Über die Hälfte der Befragten (53 Prozent) gibt an, sich üblicherweise vorher über den Versanddienstleister zu erkundigen, bevor sie einen Kauf abschließen. In Hessen informieren sich üblicherweise nur 35 Prozent vorher über den Versanddienstleister; in Berlin sind es 64 Prozent. Bei den Kunden, die schon einmal länger auf ein Paket warten mussten, sind es sogar 70 Prozent.
- Die Mehrheit der Befragten (59 Prozent) gibt an, dass sie mehr Produkte oder Dienstleistungen online bestellen würden, wenn sie wüssten, dass ihre Lieferungen jedes Mal am richtigen Ort ankommen würden. In Berlin sind es sogar fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent). Innerhalb der Gruppe, die schon einmal länger auf ein Paket warten mussten, sind es sogar 77 Prozent.
Viele Verbraucher gehen im Falle von fehlgeschlagenen Lieferungen noch einen Schritt weiter: Im Sommer 2022 wurden bei der Bundesnetzagentur besonders viele Beschwerden gegen die Deutsche Post aufgenommen, am häufigsten wegen verloren gegangener sowie falsch oder zu spät zugestellter Briefe. In den vergangenen Jahren wurden jedoch schief gegangene Paketlieferungen am häufigsten bei der Behörde gemeldet.