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Personalwesen, Mitarbeiterführung, Kundenansprache Wie sich Commerce-Unternehmen diverser aufstellen können

Shutterstock/Prostock-studio
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Menschen sind verschieden. Sie in ihrer Unterschiedlichkeit wertzuschätzen, ist nicht nur eine Frage der Menschlichkeit. Diversität macht Teams innovativer und Händler damit erfolgreicher. Denn auch Kundinnen und Kunden sind vielfältig.

Ich mache es. Sie machen es. Wir alle machen es - jeden Tag. Wir kategorisieren Menschen in Sekundenschnelle, stecken sie in Schubladen, grenzen uns ab. Es ist ein sehr menschliches Verhalten, kognitionspsychologisch gut zu erklären: Unser Gehirn verbraucht beim Denken sehr große Mengen Energie und ist daher ständig bestrebt, Energie einzusparen. Das tut es, indem es Kategorien bildet, mit deren Hilfe sich Wichtiges von Unwichtigem, Richtiges von Falschem, Schwarz von Weiß trennen lässt, ohne dabei

jedes Mal einen aufwendigen Denkprozess anstoßen zu müssen. Maßstab ist das Bekannte, das Vertraute, das Ähnliche.

Gleichzeitig ist dieses Verhalten zutiefst inhuman: Es grenzt aus, wertet ab, nimmt Menschen ihre Würde,

indem wir sie diskriminieren. Denn es lässt zwei zutiefst menschliche Grundbedürfnisse außer Acht - das nach Zugehörigkeit und das nach Angenommensein. Und genau darum geht es beim Thema Diversität: um das Annehmen von Andersartigkeit, von Verschiedenheit, von Vielfalt.

Das Problem: Wir sind erst dann bereit, aus den eingefahrenen Mustern auszubrechen und die nötige Energie für eine Verhaltensänderung aufzuwenden, wenn wir persönlich einen Nutzen davon haben. Allein das Wissen, dass es anderen schlecht geht, reicht leider meist nicht, wir diskriminieren weiter - jeden Tag. Zum Beispiel, wenn die Verkäuferin in der Herrenabteilung ganz automatisch die Begleiterin des Mannes im Rollstuhl anspricht und fragt, was er denn brauche. Wenn die junge Frau mit Kopftuch bei der Bewerbung keine Chance hat. Wenn Mitarbeiter mit Zuwanderungsgeschichte zwar im Lager beschäftigt werden, aber keine Aufstiegschancen bekommen. Dabei macht sich Diskriminierung häufig unterschwellig breit und hat deswegen oft keinen lauten Aufschrei zur Folge. Ein Beispiel: Carlos Sainz ist schwul. Vor rund 20 Jahren arbeitete er erst für ein deutsches Unternehmen in Südamerika, dann für eine spanische Beratungsfirma. "Ich habe mich damals nicht geoutet, weil dort keine Atmosphäre geherrscht hat, in der ich mich sicher genug gefühlt habe, authentisch zu sein", erzählt er.

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