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Business-Influencer

Influencer auf LinkedIn Wie Unternehmen von einer Zusammenarbeit mit LinkedIn-Experten profitieren

Shutterstock / PeopleImages.com - Yuri A
Shutterstock / PeopleImages.com - Yuri A

B2B-Influencer-Marketing wird auf LinkedIn immer häufiger genutzt. Jason Modemann von Mawave erklärt, welche Chancen "LinkedInfluencer" mit sich bringen und was es bei der Zusammenarbeit zu beachten gibt.

Von Jason Modemann, Gründer von Mawave

Philipp Westermeyer macht’s mit Fiverr, Johannes Kliesch mit OMR Education, genau wie Frank Thelen mit Heavn: Werbekooperationen auf LinkedIn. Immer mehr Unternehmer und Digitalexperten werden dafür bezahlt, um auf der Plattform für andere Brands zu werben. So etabliert sich B2B-Influencer-Marketing mehr und mehr auf der Plattform und wird in Zukunft noch wichtiger für Unternehmen. Welche Chancen bringt die Arbeit mit Influencern auf LinkedIn mit sich und was gibt es dabei zu beachten?

Auf Facebook, Instagram, TikTok und YouTube sind Influencer die perfekte Möglichkeit, das Image zu stärken und Botschaften zu verbreiten. Das haben die meisten Brands bereits verstanden und Influencer-Marketing erfolgreich in den eigenen Marketing-Mix integriert. Eine Plattform wird dabei aber häufig noch vernachlässigt: LinkedIn.

Die Plattform gilt als das größte berufliche Netzwerk mit über 750 Millionen Usern weltweit, 20 Millionen davon in der DACH-Region und ist besonders bei Unternehmer und Führungskräften, aber auch bei Arbeitnehmern gefragt. Und genau dadurch unterscheidet sich LinkedIn auch von anderen sozialen Medien. Denn hier dreht sich alles um Karriere, Fachwissen, Business-News und professionellen Austausch.

Während herkömmliche Influencer oft im B2C- und D2C-Bereich zum Einsatz kommen, bietet LinkedIn vor allem eine Chance für B2B-Brands, die es sonst eher schwer haben.

Influencer auf LinkedIn - die neuen Stars

An dieser Stelle kommen "LinkedInfluencer", beziehungsweise Business-Influencer ins Spiel. Das sind zum Beispiel Führungskräfte, Unternehmer, Berater oder Experten, die in ihrer Branche einen hohen Einfluss haben - sogenannte "Thought Leader".

Während klassische Influencer zum Beispiel Beauty-Tutorials teilen, zeigen Influencer auf LinkedIn ihren beruflichen Alltag oder geben Business-Tipps, regen Diskussionen an und kommentieren Branchen-Trends.

Durch die Zusammenarbeit mit ihnen können Unternehmen die eigene Reichweite und Sichtbarkeit maßgeblich erhöhen, indem sie vom Expertenstatus der Business-Influencer profitieren und Inhalte an deren loyale Followerschaft verbreiten. Dabei haben sie einen großen Vorteil: Ein breites Netzwerk und eine klar definierte Zielgruppe, die sich auf eine bestimmte Branche, ein bestimmtes Fachgebiet oder einen bestimmten Sektor konzentriert. Passt die Community zur eigenen Zielgruppe, können Unternehmen diese Chance für sich nutzen und ihre Botschaft idealerweise an Entscheidungsträger in relevanten Unternehmen richten.

Gleichzeitig genießen Business-Influencer ein hohes Maß an Vertrauen und Glaubwürdigkeit, weil sie über enormes Fachwissen und Themenautorität verfügen. Das äußert sich auch im Inhalt der Postings: Influencer auf LinkedIn dienen in ihren Posts nicht nur als Litfaßsäule und pitchen plump die Vorteile einer Brand, sondern sie schaffen authentisches Storytelling und einen persönlichen Bezug zur Marke und bringen ihre eigenen Perspektiven und Erfahrungen ein, was von den Followern geschätzt wird.

Besonderheiten von LinkedIn-Posts

Oft sind die Postings auch textbasierter, weil LinkedIn im Vergleich zu anderen sozialen Medien wie Instagram oder TikTok eben als Plattform für professionelle Business-Inhalte gilt und sich Ideen, Meinungen und Ratschläge auf diese Weise besser kommunizieren lassen. Das bedeutet aber keineswegs, dass die Postings ausschließlich aus Text bestehen müssen: Fotos und Videos lockern den Content auf und sorgen für ein authentisches Storytelling.

Außerdem fügen sich die Postings so besser in das Gesamtbild auf LinkedIn ein - ein enormer Vorteil, weil das Publikum dort normalerweise keine Sponsored Ads und Werbung erwarten würde und sich eher für informative und wertvolle Inhalte interessiert.

Darauf sollten Unternehmen achten

In diesem Zusammenhang gilt auch: Qualität vor Quantität! Am Wichtigsten ist es, dass sich Unternehmen in der Kommunikation treu bleiben - trotz Algorithmus. Denn auch auf LinkedIn gilt: je provokanter, desto besser. Das bedeutet, dass vor allem der Content die meiste Reichweite bekommt, der viele Likes, Shares und Kommentare erhält. Und das sind oft auch emotionale, reißerische oder streitbare Posts, künstliche Debatten und aufgeblasene Themen, die durch "Hau-drauf-Headlines" schnell den Charakter von Boulevard-Zeitungen bekommen können. Die Herausforderung besteht dann darin, dass Brands Business-Influencer finden müssen, deren Werte und Botschaften mit den Unternehmenswerten übereinstimmen, um negative Auswirkungen auf die Reputation zu vermeiden.

Passende Influencer auf LinkedIn zu finden, ist nicht so einfach. Zwar gibt es Branchen und Berufsgruppen, bei denen es zu überdurchschnittlich viele und starke Idole auf der Plattform gibt. Dazu gehören zum Beispiel E-Commerce und Marketing, IT, HR und New Work oder Banking und Finance. Doch es gibt auch Industrien, die gar nicht bis kaum auf der Plattform vertreten sind - etwa das Gesundheitswesen oder die Versicherungsbranche. Folglich gibt es weder Communitys noch passende Business-Influencer.

Wenn man als Unternehmen allerdings ein perfektes Match gefunden hat, wird daraus meist eine enge Partnerschaft. Viele Business-Influencer sind an langfristigen Kooperationen interessiert, die auf gemeinsamen Zielen und Werten basieren. Hinzu kommt: Wenn sie seriös sind, lehnen sie auch Kooperationen ab, die nicht den eigenen Werten entsprechen.

Durch die enge Zusammenarbeit mit ihnen können Brands langfristige Beziehungen aufbauen und ihre Marke so nachhaltig stärken. Es kann sich für Unternehmen daher auf jeden Fall lohnen, B2B-Influencer-Marketing auf LinkedIn in den eigenen Marketing-Mix aufzunehmen.

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