
Immer höhere Kapitalspritzen Geldregen für Mobilitäts-Start-ups
Start-ups aus den Bereichen Auto und Mobility haben im vergangenen Jahr 27,5 Milliarden US-Dollar Risikokapital erhalten, doppelt so viel wie noch 2015. Dennoch droht Europa in Sachen Mobilitätsgründungen abgehängt zu werden.
Glänzende Zeiten für Unternehmensgründer rund ums Auto und neue Mobilitätsdienste: Start-ups in dieser Branche haben im vergangenen Jahr 27,5 Milliarden US-Dollar Risikokapital erhalten. Das sei doppelt so viel wie noch 2015, teilte die Unternehmensberatung Oliver Wyman mit.
Im Rennen um die Mobilität der Zukunft würden die Kapitalspritzen immer größer. "Vor allem Gründer in den USA und China profitieren vom aktuellen Finanzierungsboom."
Die Risikokapitalgeber zeigten sich großzügiger - aber auch wählerischer, sagte Oliver-Wyman-Partner Matthias Bentenrieder: "Die Zeiten, in denen selbst die gewagtesten Konzepte finanziert wurden, sind vorbei." Heute müssten die Geschäftsmodelle schon gut sein.
Europa droht abgehängt zu werden
Start-up-Hubs in Berlin oder London könnten sich zwar auch zunehmend etablieren. "Dennoch droht Europa in Sachen Mobilitätsgründungen abgehängt zu werden", sagte Oliver-Wyman-Manager Andreas Nienhaus.
Die meisten Mittel fließen der Studie zufolge an Mobilitätsdienstleister in Amerika. In China holten Spezialisten für alternative Antriebe auf.
Die höchste einzelne Risikokapital-Zufuhr sicherte sich 2018 der Roboterauto-Spezialist Cruise in San Francisco: Die GM-Tochter sammelte 3,4 Milliarden US-Dollar ein. Viel Risikokapital lockten auch der junge chinesische E-Autobauer Nio und der kalifornische Ladeinfrastruktur-Spezialist ChargePoint an. In Deutschland lag die Gebrauchtwagenplattform Auto1 mit 460 Millionen Euro vom japanischen Investor Softbank vorn, so Wyman.